Thematic Group on Enhancing Biodiversity on Farmland for Improved Resilience
Im Rahmen der „Thematischen Gruppe zur Erhöhung der Biodiversität in der Landwirtschaft zur Stärkung der Resilienz“ des EU GAP Netzwerks fanden zwei Sitzungen mit rund 40 Expertinnen und Experten aus verschiedenen Mitgliedstaaten statt. Die erste Sitzung fand am 16. September 2024 online statt und die zweite Sitzung am 13. November 2024 physisch in Brüssel. Im Zentrum der Diskussion stand die Frage wie biodiversitätsförderliche Maßnahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) noch besser konzipiert und in weiterer Folge stärker angenommen werden können. Alle Expertinnen und Experten stimmten überein, dass eine angemessene Leistungsabgeltung für die Attraktivität solche Maßnahmen essenziell ist. Außerdem wurde mehrmals die Wichtigkeit einer umfassenden und gezielten landwirtschaftlichen Betriebsberatung unterstrichen und Österreich in diesem Belangen als Vorbild hervorgehoben. Zudem sollte das gesamte Maßnahmenangebot der GAP genutzt werden, so auch die Maßnahmen „Zusammenarbeit“ und „Nichtproduktive Investitionen“. In Bezug auf die Laufzeit von biodiversitätsförderlichen Maßnahmen war die Expert:innen-Einschätzung bereits etwas heterogener. Während aus Biodiversitätssicht mehrjährige Maßnahmen zu bevorzugen sind, würden Landwirtinnen und Landwirte eher zu einjährigen Maßnahmen tendieren. Eine Maßnahme mit zunehmender Abgeltung bei mehrjähriger Teilnahme könnte hier einen Lösungsansatz darstellen.
Was sich jedoch klar herauskristallisiert hat, ist der zunehmende Fokus der Diskussion auf ergebnisorientierte und kollektive Ansätze. Seitens Europäische Kommission und Umwelt-NGOs wurden diese Ansätze als besonders zukunftsträchtige Bausteine für biodiversitätsfördernde Maßnahmen in der GAP nach 2027 hervorgehoben. Aus Sicht der agrarischen Interessenvertreterinnen und Interessensvertreter sind diese Ansätze jedoch mit Bedacht zu wählen. So ist das Risiko für Landwirtinnen und Landwirte bei ergebnisorientierten Ansätzen deutlich höher als bei den derzeitigen auflagenorientierten Ansätzen. Bei kollektiven Ansätzen, wie sie derzeit in der EU nur in den Niederlanden angeboten werden, ist zudem mit einem deutlich höheren administrativen und koordinativen Aufwand zu rechnen.