Nachbericht zur AKIS-Veranstaltung der Deutschen Vernetzungsstelle: Wie wird Wissen wirksam?
Ende November versammelten sich Schlüsselakteur:innen des deutschen Agricultural Knowledge and Innovation System (AKIS) in Hannover, um über die Zukunft des Wissens- und Innovationssystems in der Land- und Forstwirtschaft zu diskutieren. Organisiert von der Deutschen Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS), widmete sich die Veranstaltung dem zentralen Thema: „Wie wird Wissen wirksam?“. Ziel war es, das komplexe Geflecht von Akteur:innen im AKIS besser zu verstehen und gemeinsame Wege zur Verbesserung von Wissensflüssen zu entwickeln.
AKIS: Ein systemisches Konzept das die Transformation der Land- und Forstwirtschaft unterstützt
Das AKIS-Konzept umfasst alle Akteur:innen und Organisationen, die Wissen und Innovationen für die Landwirtschaft und verwandte Bereiche bereitstellen, teilen und nutzen. Es geht über einzelne Bereiche hinaus und betrachtet die gesamte Vernetzung zwischen Forschung, Beratung, Bildung und Praxis. Dieses systemische Konzept soll dazu beitragen, aktuelle Herausforderungen – wie Klimawandel, Ernährungssicherheit und ländliche Entwicklung – effizient zu bewältigen.
Martin Köchy von der Deutschen Agrarforschungsallianz (DAFA) fasste die Komplexität des Systems treffend zusammen: „AKIS ist wie ein Pudding, den man an die Wand nageln möchte.“ Diese Metapher verdeutlicht die Schwierigkeit, die vielen Akteur:innen mit ihren unterschiedlichen Perspektiven und Kompetenzen zusammenzubringen. Doch genau das ist der Anspruch von AKIS: den Austausch von Wissen und Innovationen zwischen den Beteiligten systematisch zu stärken.
Ein interaktives Programm
Die Veranstaltung bot ein abwechslungsreiches Programm, das auf Dialog und Vernetzung abzielte. In interaktiven Workshops und Vorträgen erarbeiteten die Teilnehmenden ein gemeinsames Grundverständnis von AKIS und identifizierten Synergien untereinander. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei der Rolle der Beratung als Schnittstelle zwischen Praxis und Forschung sowie der Bedeutung einer praxisnahen Wissensvermittlung.
Ein weiterer Fokus lag auf der Frage, wie Herausforderungen aus der landwirtschaftlichen Praxis schneller in die Forschung integriert werden können. Ein Beispiel dafür ist die Entwicklung von Lösungen für nachhaltige Anbaumethoden, die nicht nur wissenschaftlich fundiert, sondern auch praxisgerecht sind.
Österreich: Beispiel eines gut funktionierenden AKIS
Markus Stadler vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, der die österreichische AKIS Koordinatorenrolle bekleidet, berichtete im Rahmen der Veranstaltung über Stärken und Instrumente des österreichischen AKIS. Die im europäischen Vergleich gute Position des Systems verdankt es seiner schlanken Struktur mit relativ wenig Akteur:innen und gut definierten Verantwortlichkeiten sowie einem exzellenten Forschungs- und Schulsystem sowie dem qualitativ hochwertigen Beratungsdienst der Landwirtschaftskammern.
Blick in die Zukunft
Die EU fördert AKIS als Teil der Gemeinsamen Agrarpolitik, um Innovationen schneller in die Praxis zu bringen und den Austausch zwischen Forschung und Praxis zu intensivieren. Veranstaltungen wie diese tragen dazu bei, die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern, Beratungsdiensten und Bildungseinrichtungen zu stärken.
Die Teilnehmenden verließen die Veranstaltung mit einem klaren Ziel: den Wissensaustausch in der Land- und Forstwirtschaft weiter zu fördern, um Herausforderungen gemeinsam zu meistern. Die Diskussionen und Erkenntnisse der Veranstaltung werden sicher als Impulse für kommende Initiativen im AKIS-Netzwerk dienen.
Unterlagen zur Veranstaltung
Die Unterlagen der Veranstaltung sind auf der Webseite der Deutschen Vernetzungsstelle verfügbar, unter: Wie wird Wissen wirksam?
AKIS in Österreich: https://www.zukunftsraumland.at/innovation-durch-kooperation/akis-in-oesterreich