Case Study: Naturschutzmonitoring im Österreichischen Agrarumweltprogramm (ÖPUL 2023)
Allgemeine Informationen
Projektlaufzeit (Start- und Enddatum) | 11/2022 bis 06/2029 |
Projektregion | österreichweit |
Förderperiode | GAP-SP 2023-2027 |
Maßnahme im GAP-Strategieplan | Technische Hilfe |
Finanzierung in Euro
Gesamtprojektkosten (i)+(ii)+(iii) = | 200.000 € pro Jahr |
+ (i) GAP Strategieplan | 100 % |
+ (ii) Private und Eigenmittel | — |
+ (iii) Andere Finanzquellen | — |
Kurzbeschreibung
Die vier Naturschutzmonitorings im Österreichischen Agrarumweltprogrammes ÖPUL (Österreichisches Programm für umweltgerechte Landwirtschaft) binden landwirtschaftliche Betriebe aktiv in den Schutz von Natur und Artenvielfalt ein. Die Beobachtungen leisten einen wertvollen Beitrag, die Auswirkungen des Österreichischen Agrarumweltprogrammes auf das Vorkommen bestimmter Tier- und Pflanzenarten zu erkennen und unterstützen die Dokumentation klimatischer und phänologischer Veränderungen. Durch die Teilnahme am Österreichischen Agrar-Umweltprogramm werden Maßnahmen gesetzt, um dem Verlust der biologischen Vielfalt in der Kulturlandschaft entgegenzuwirken. Mit Stand Ende September 2023 nahmen rund 90.000 Betriebe am ÖPUL teil, 23.000 davon an der gesamtbetrieblichen Maßnahme „Biologische Wirtschaftsweise (BIO)“ und 46.000 an der Maßnahme „Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung (UBB)“. Alle BIO–Betriebe beziehungsweise UBB–Betriebe können an einem oder mehreren der vier ÖPUL–Naturschutzmonitorings teilnehmen. Dafür gibt es jeweils eine Aufwandsentschädigung, die über die Agrarmarkt Austria (AMA) ausbezahlt wird.
Die vier ÖPUL-Naturschutzmonitorings
- Biodiversitätsmonitoring | Prämie: € 297 pro Betrieb und Jahr
- Phänoflex | Prämie: € 108 pro Betrieb und Jahr
- Schnittzeitpunkt nach Phänologie | Prämie: € 108 pro Betrieb und Jahr
- Beobachtung der Großtrappe | Prämie € 237 pro Betrieb und Jahr
Biodiversitätsmonitoring
- Variante Extensivgrünland: Im ersten Jahr der Teilnahme werden gemeinsam mit einer Ökologin oder einem Ökologen die zu beobachtenden Tier- und Pflanzenarten in den extensiven Wiesen und Weideflächen festgelegt. In den Folgejahren wird deren Entwicklung unter dem Einfluss der jeweiligen Bewirtschaftung beobachtet.
- Variante Biodiversitätsflächen: Es wird die Vielfalt auf einer frei wählbaren Biodiversitätsfläche im Acker oder Grünland erfasst. Ohne Artenkenntnisse kann nach einer Einschulung im Freiland, die Bedeutung der Fläche für die Pflanzenvielfalt sowie Insekten, Blütenbesucher und die Vogelwelt aufgezeigt werden.
- Variante Problempflanzen: Durch einfache Praxisversuche werden Regulierungsmöglichkeiten von Problempflanzen ausprobiert und die Ergebnisse beobachtet und dokumentiert.
Phänoflex
Es werden phänologische Daten zu Wiesen-Knäuelgras und Schwarzem Holunder gemeldet. Dadurch kann jährlich eine österreichweite Karte erstellt werden, um die bei UBB–Biodiversitätsflächen im Grünland sowie bei Naturschutzflächen vorgegebenen Schnittzeitpunkte flexibel an die jährliche Naturentwicklung anzupassen.
Schnittzeitpunkt nach Phänologie
Durch die Beobachtung des Blühzeitpunktes bestimmter Zeigerpflanzen kann der vorgeschriebene Mähzeitpunkt in Abstimmung mit der Naturschutzabteilung flexibilisiert werden. Nur in den Bundesländern Salzburg und Niederösterreich in Verbindung mit der Naturschutzmaßnahme (Auflage GL06, GL15, GL25) möglich.
Beobachtung der Großtrappe
Die Beobachtung des größten, flugfähigen Vogels der Welt erfolgt nur in ausgewiesenen Trappenschutzgebieten in Niederösterreich und Burgenland in Kombination mit der Naturschutzmaßnahme auf Trappenschutzflächen (Auflage TA01).
Warum drauf schauen?
Im Jahr 2023 haben 1700, im Jahr 2024 haben 2000 landwirtschaftliche Betriebe an einem oder mehreren der vier ÖPUL–Monitorings teilgenommen. „Ich habe mir niemals gedacht, dass ich auf meiner Biodiversitätsfläche so viele verschieden Pflanzen und Insekten finde!“ Diese Aussage eines Teilnehmers unterstreicht, wie wichtig es ist, einmal „genau hinzusehen“.
Auf Basis der von rund 600 Betrieben im Rahmen vom Monitoring „Phänoflex“ gemeldeten phänologischen Daten konnten sowohl im Mai 2023 als auch 2024 der vorgeschriebene Mahdzeitpunkt von UBB-Biodiversitätsflächen und Naturschutzflächen vorverlegt werden.
Was ist für die Teilnahme erforderlich?
UBB–Betriebe und BIO–Betriebe können sich bis 2027 jährlich immer bis 31.12 des Vorjahres für die Monitorings anmelden. Im ersten Jahr der Teilnahme ist je Monitoring die Absolvierung einer Einschulungsveranstaltung im Ausmaß von drei Unterrichtseinheiten erforderlich. Die Einschulung wird vom Österreichischen Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL) durchgeführt, welches österreichweite Betreuungsstelle für alle ÖPUL–Naturschutzmonitoring ist.
Was macht dieses Projekt besonders nachahmenswert?
Das Naturschutzmonitoring im Österreichischen Agrarumweltprogramm machen folgende Eigenschaften besonders nachahmenswert
- Europaweit größtes landwirtschaftliches Beobachtungsnetzwerk
- Landwirtinnen und Landwirte werden direkt in die Evaluierung des Agrarumweltprogramms eingebunden
- Bewusstseinsbildung für den Wert der Biodiversität entsteht im Zuge des Monitorings
Warum war es wichtig, dieses Projekt umzusetzen (Kontext)
Seit 2007 wurde vom Österreichischen Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL) ein österreichweites Netzwerk von Landwirtinnen und Landwirten aufgebaut, das unter dem Titel „Wir schauen auf unsere Wiesen und Almen!“ landwirtschaftliche Betriebe im Sinne eines „Citizen-Science–Ansatzes“ dazu motiviert hat, die Entwicklung selten gewordener Tiere und Pflanzen auf ihren extensiv genutzten Wiesen und Almen zu beobachten. Daneben wurden seit 2014 im Projekt „Phänoflex“ phänologische Daten von rund 150 über Österreich verteilten landwirtschaftlichen Betrieben gesammelt sowie auf der Datenplattform „MONDAT“ weitere Monitoringprojekte, wie „Schnittzeit nach Phänologie“ und „Monitoring der Großtrappe“ als Zusatz im Rahmen der ÖPUL–Maßnahme „Naturschutz“ betreut. Ziel des Projekts ist die gesicherte Weiterführung und Ausweitung der genannten Monitorings durch die Einbindung in die UBB-Maßnahme beziehungsweise BIO-Maßnahme des Österreichische Agrarumweltprogramms (ÖPUL). Dadurch wird es einer größeren Anzahl von landwirtschaftlichen Betrieben ermöglicht, an den Monitorings teilzunehmen und dafür auch eine dem Aufwand entsprechende Entschädigung in Form einer gesamtbetrieblichen Prämie zu bekommen.
Monitoring-Projekte liefern wertvolle Erkenntnisse für den Schutz und Erhalt der Biodiversität auf landwirtschaftlichen Nutzflächen und bieten den Landwirtinnen und Landwirten die Möglichkeit, aktiv an den Bewirtschaftungsauflagen zur Erreichung von tierökologischen und vegetationsökologischen Biodiversitätszielen am landwirtschaftlichen Betrieb mitzuwirken.
Ziele
Zielsetzung der vier Naturschutzmonitorings im ÖPUL ist es, landwirtschaftliche Betriebe in die Datenbereitstellung für Evaluierungsprojekte des GAP–Strategieplans Österreich 2023–2027 mit einzubeziehen sowie Beiträge zur Auflagenentwicklung und Auflagenflexibilisierung zu liefern.
Ein übergeordnetes Ziel dabei ist es, ein besseres Verständnis bei den teilnehmenden Betrieben für den Einfluss der Bewirtschaftungsauflagen des ÖPUL zu erzeugen beziehungsweise langfristig die Akzeptanz der Maßnahme des Agrarumweltprogramms zu verbessern.
Durch die Einrichtung einer österreichweiten Betreuungsstelle, die mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) und der Agrarmarkt Austria (AMA) zusammenarbeitet wird gewährleistet, dass allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine verlässliche, jederzeit verfügbare professionelle Betreuung und Beratung die Monitorings betreffend zur Verfügung steht.
Maßnahmen
Die Maßnahmen im Projekt kann man in sechs Bereiche zusammenfassen:
Einrichtung einer österreichweiten Betreuungsstelle
Die Betreuungsstelle wurde beim Österreichischen Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL) für die Laufzeit 2022 bis 2029 eingerichtet. Sie umfasst eine eigene Hotline, die 24 Stunden pro Woche zur Verfügung steht sowie eine eigene Emailadresse.
Aufgabe der Betreuungsstelle ist die Betreuung der 2000 bis 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der vier Naturschutzmonitorings im ÖPUL. Dabei werden alle Fachfragen zu den Monitorings beantwortet sowie die Betriebe bei Problemen im Rahmen von Prüfungen durch den Technischen Prüfdienst betreut. Darüber hinaus erfolgt eine laufende Abstimmung mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) sowie mit der Agrarmarkt Austria (AMA).
Fachliche Betreuung der an den Monitorings teilnehmenden Betrieben
Dieser umfasst die Einrichtung einer Teilnahmeplattform zur Koordinierung des Datenaustausches mit der AMA, die Koordination der Einschulung der teilnehmenden Betriebe, die Bereitstellung von Bildungsmaterialien für alle Monitorings sowie die laufende Information der beteiligten Betriebe über E-Mail, Newsletter und Online-Meetings. Des Weiteren werden die Betriebe laufend fachlich bei der richtigen Datenmeldung unterstützt sowie das Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesammelt und zur Verbesserung der Monitorings genützt.
Datenmanagement und integrale Webplattform
Es wurde die Website www.naturschutzmonitoring.at unter Einbeziehung der Inhalte, welche bereits in der Programmlaufzeit 2014–20 erstellt worden sind, aufgebaut. Die Website in welcher die eigens erstellte Teilnahmeplattform integriert ist, stellt eine zentrale Plattform der Wissensvermittlung und der Ergebnisdarstellung für teilnehmende Landwirtinnen und Landwirte sowie aller am Projekt Interessierten dar. Da eine jährlich Anmeldung zu den Monitorings über den AMA-Mehrfachantrag erfolgt, ist ein jährlicher Datenabgleich mit der AMA sowie die laufende EDV-Betreuung der Teilnahmeplattform notwendig.
Bereitstellung von Daten und Karten
Gemäß den jeweiligen Zielsetzungen und Fragestellungen der einzelnen Monitorings werden die gesammelten Daten ausgewertet, modelliert und die Ergebnisse aufbereitet.
Zusätzlich werden abgeleitete Produkte wie zum Beispiel Karten zur Auflagenflexibilisierung (Mahdzeitpunktvorverlegungskarten) erstellt. Alle Erkenntnisse und Ergebnisse aus den Monitorings werden aufbereitet und über die Website kommuniziert. Damit soll dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML), der AMA sowie den rund 2000 bis 3000 Betrieben eine technische Unterstützungsplattform und der interessierten Öffentlichkeit ein übersichtliches Informationsportal bereitgestellt werden.
Öffentlichkeitsarbeit und Wissensvermittlung
Zur Darstellung der Leistungen der beteiligten Landwirtinnen und Landwirte erfolgen laufend Projektpräsentationen auf fachspezifischen Veranstaltungen. Weiters werden Fachartikel publiziert und es erfolgt eine Vernetzung mit der Citizen Science-Initiative „Österreich forscht“.
Öffentlichkeitsarbeit und Wissensvermittlung
Das ÖKL als Auftragnehmer trägt die Verantwortung für die Koordination aller Projektabläufe und Prozesse in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML). Das ÖKL legt halbjährlich einen Bericht zum Stand der Durchführungsarbeiten vor und informiert das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) jederzeit auf Anfrage. Spätestens am Ende der Projektlaufzeit wird ein ausführlicher Bericht über die Umsetzung der Monitorings samt Analyse der Umsetzung und Abwicklung und Empfehlungen für die Weiterentwicklung vorgelegt.
Ergebnisse und Wirkungen
Wirkungen quantitativ:
Mit Stand Dezember 2024 betragen die Zahlen der Teilnehmenden wie folgt:
Gesamt: 2007 Teilnehmende
Biodiversitätsmonitoring: 982 Teilnehmende
Phänoflex: 599 Teilnehmende
Schnittzeit nach Phänologie: 113 Teilnehmende
Großtrappenmonitoring: 313 Teilnehmende
Wirkungen qualitativ:
Umwelt/Biodiversität: Durch die Einbeziehung der Landwirtinnen und Landwirte in die Zielsetzungen des ÖPUL und die Anleitung zum Beobachten von Veränderungen in der Natur, wird der Erhalt der Biodiversität aus eigenem Antrieb heraus angeregt (intrinsische Motivation). Dabei werden vor allem beim Biodiversitätsmonitoring Lebensräume der Fauna-Flora-Habitat Richtlinie (Extensivwiesen) sowie für die Biodiversität in der Landschaft besonders relevante Strukturen (Biodiversitätsflächen) geschützt. Auch beim Großtrappenmonitoring dient die Einbeziehung der Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter durch die Datenmeldung dem unmittelbaren Schutz dieser gefährdeten Art.
Klimaschutz und Klimawandelanpassung: Mit dem europaweit einzigartigen, landwirtschaftlichen Beobachtungsnetzwerk der am Monitoring „Phänoflex“ und „Schnittzeit nach Phänologie“ teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirte werden phänologische Daten gesammelt, die es ermöglichen, mit Hilfe eines Computermodells in Jahren mit früher Vegetationsentwicklung, die im ÖPUL für einige Maßnahmen fixierten Schnittzeitpunkte zu flexibilisieren (Jährliche Mahdzeitpunktvorverlegungskarte). So werden die auch für die Klimaforschung in Zusammenarbeit mit GEOSPHERE Austria verwendeten Daten zum Nutzen der teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirte zurückgespielt.
Gesellschaftlich/Soziales: Die Teilnahme am Naturschutzmonitoring und die damit verbundene Einbeziehung der Landwirtinnen und Landwirte in die Umsetzung des österreichischen Agrarumweltprogramms (ÖPUL) leistet einen wichtigen Beitrag zur besseren Akzeptanz.
Mehrwert durch Vernetzung
Das Naturschutzmonitoring ist ein Beispiel für erfolgreiches Netzwerken:
Durch die Teilnahme am Naturschutzmonitoring entsteht ein sehr lebendiges Netzwerk einerseits durch die regionalen Einschulungen, bei denen sich die Betriebe kennenlernen, aber auch durch die Teilnahme an Veranstaltungen zum Thema „Biodiversität und Klimaschutz“, die laufend vom Österreichischen Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL) im Rahmen von anderen Bildungsprojekten organisiert werden. Diese Veranstaltungen werden über Newsletter und Social Media an alle Naturschutzmonitoringbetriebe bekannt gegeben. Über die Einschulungen, aber auch durch die Vernetzung mit dem im Rahmen der Ländlichen Entwicklung geförderten Projekts „Vielfalt auf meinem Betrieb“ entstehen viele regionale und überregionale Netzwerke von Landwirtinnen und Landwirten, die sich für den Erhalt der Biodiversität auf ihren Betrieben einsetzen
Im Rahmen des Naturschutzmonitorings entstehen neue Möglichkeiten für Vernetzung und Kooperation:
Die am Naturschutzmonitoring verteilt über ganz Österreich teilnehmenden 2000 Betriebe bilden zusammen mit den 500 am Projekt “Vielfalt auf meinem Betrieb” teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirten eine Community von an Biodiversität interessierten Landwirtinnen und Landwirten, die den Zielsetzungen des Österreichischen Agrarumweltprogramms sowie der Erhaltung der Biodiversität offen und großteils positiv gegenüberstehen und als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Akzeptanz des Österreichischen Agrarumweltprogramms (ÖPUL) leisten.
Innovation
Innovativ ist der Ansatz der aktiven Einbeziehung der Landwirtinnen und Landwirte in die Evaluierung des Agrarumweltprogramms sowie die direkte Umsetzung einzelner Naturschutzzielsetzungen über den Ansatz des Monitorings (zum Beispiel Großtrappenschutz, Erhalt von Extensivgrünland). Dies konnte durch die Einbindung der Monitorings in das Österreichische Agrarumweltprogramm und die damit verbundene finanziell angemessene Aufwandsabgeltung erreicht werden.
Die wichtigsten Lernerfahrungen
Durch das Naturschutzmonitoring werden Landwirtinnen und Landwirte aktiv in die Umsetzung und Evaluierung des Agrarumweltprogramms einbezogen. Es hat sich in vielen Gesprächen sowie dem bei Veranstaltungen gegebenen Feedback der teilnehmenden Personen gezeigt, dass dies die Motivation an der ÖPUL Maßnahmenteilnahme und somit die Akzeptanz des Programms bei den Betrieben stark erhöht. Durch genaues Hinsehen und Beobachten werden Zusammenhänge zwischen dem Auftreten von bestimmten Pflanzen- und Tierarten und der eigenen Bewirtschaftung erkannt. So entsteht die Motivation diese Arten, die man durch das Beobachten zu schätzen gelernt hat, auch über die Einhaltung der Auflage hinaus, erhalten zu wollen. Betriebe, die am Naturschutzmonitoring teilnehmen, stehen dem Themenbereich Biodiversität und Landwirtschaft fast immer aufgeschlossen und positiv gegenüber, wie sich in den vielen vom Österreichischen Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL) über die „Naturschutzmonitoring-Hotline“ geführten Gesprächen zeigt.
Übertragbarkeit
Das Projekt ist auf andere Regionen und Länder im Zuge der dort umgesetzten Agrarumweltprogramme übertragbar. Ein fachlicher Austausch seitens des Österreichischen Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL) hat bisher mit den Ländern Deutschland, Kroatien und Bulgarien stattgefunden. Eine Umsetzung in gleicher Art und Weise ist bisher nicht bekannt.
Einbeziehung junger Menschen
Durch die ansprechende Möglichkeit der Dateneingabe via Handy ist die Teilnahme am Naturschutzmonitoring für junge Menschen einfach und attraktiv. Ab 2025 wird die Rückspielung der Daten über ein “Ergebnisportal” erfolgen, welches ebenfalls am Handy aufrufbar ist und einen Vergleich der eigenen Beobachtungen mit denen aller anderen Monitoringbetriebe in Echtzeit ermöglicht.
Einbeziehung von Frauen
In Bildungsunterlagen, Publikationen und Veröffentlichungen wird gendergerechte Sprache verwendet.
Bei der Auswahl von Fotos für Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit und zum Marketing werden Genderaspekte berücksichtigt (zum Beispiel wird darauf geachtet, dass bei Abbildungen von Personen sowohl Frauen als auch Männer beziehungsweise Schülerinnen und Schüler zu sehen sind).
Bei Veranstaltungen (wie zum Beispiel Schulungen) wird darauf geachtet, dass sowohl Frauen also auch Männer für Beiträge engagiert werden.
Am Naturschutzmonitoring können sowohl Landwirtinnen als auch Landwirte gleichberechtigt teilnehmen.
Inklusion
Um auch ältere Menschen oder Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit eine Teilnahme an den Bildungsveranstaltungen zu ermöglichen, wird bei der Auswahl der Schulungsorte auf eine entsprechende Erreichbarkeit sowie Barrierefreiheit geachtet.
Text und Grafiken in den Schulungsunterlagen werden verständlich und gut lesbar aufbereitet.
Es wird bei den Schulbesuchen darauf geachtet, dass Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen in gleicher Weise an der Ausbildung teilnehmen können.
Es wird bei den Veranstaltungen darauf geachtet, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in gleicher Weise an der Ausbildung teilnehmen können.
Links
Website: https://www.naturschutzmonitoring.at/de/
YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=ZYgkVo8DXkg
YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=egSbSZvQIoE
Jährliche Mahdzeitpunktvorverlegungskarte: https://www.naturschutzmonitoring.at/de/vorverlegungskarte/
Download Broschüre „Naturschutzmonitoring im ÖPUL 2023“:
Synergien mit anderen EU-Politiken
Das Naturschutzmonitoring trägt zu Zielen anderer europäischer und internationaler Politiken bei:
- Europäischer Grüner Deal
- EU-Biodiversitätsstrategie 2030