Case Study: Waldkindergarten ‚Waldkinder Sterngartl‘

Allgemeine Informationen

Projektlaufzeit (Start- und Enddatum) Start 2019
Projektregion Oberösterreich, Mühlkreis
Förderperiode LE 14-20
Maßnahme im GAP-Strategieplan 19 LEADER

Finanzierung in Euro

Gesamtprojektkosten (i)+(ii)+(iii) = 212.000 €
   + (i) GAP Strategieplan 60 %
   + (ii) Private und Eigenmittel 40 % (Sponsoren 27 %
Eigenmittel 13 %)
   + (iii) Andere Finanzquellen

Kurzbeschreibung

Der Waldkindergarten ‚Waldkinder Sterngartl‘ wurde ins Leben gerufen, um ein zusätzliches Angebot für Kinder im ländlichen Raum zu schaffen und ihnen naturnahe, waldpädagogische Erfahrungen zu ermöglichen. Ziel war es, eine nachhaltige und ressourcenschonende Betreuungseinrichtung aufzubauen, die die naturnahe Entwicklung der Kinder fördert und gleichzeitig Arbeitsplätze in der Region schafft.

Im Rahmen des Projekts wurde ein Waldkindergarten errichtet, der ein Gebäude als Rückzugsort für die Kinder einschließt. Von Anfang an wurde großer Wert auf die Verbindung von Naturerlebnis und pädagogischem Konzept gelegt. Seit seiner Eröffnung im Jahr 2019 ist der Kindergarten ein großer Erfolg: Er ist durchgehend voll ausgelastet, mit einer Warteliste, die die hohe Nachfrage verdeutlicht.

Das Projekt hat nicht nur eine innovative Bildungsform in der Region etabliert, sondern auch gezeigt, wie wichtig eine umfassende Planung und Zusammenarbeit mit der Gemeinde und Partnern ist. Ein zentraler Lernpunkt war, dass der Bedarf an solchen Angeboten auf dem Land größer ist als zunächst erwartet, was die Relevanz des Konzepts unterstreicht. Trotz der intensiven Herausforderungen in der Umsetzungsphase zeigt sich der Kindergarten als Bereicherung für die Kinder, die Eltern und die Region insgesamt.

Was macht dieses Projekt besonders nachahmenswert?
  • Erfolg in einer ländlichen Region:
    Der Waldkindergarten ‚Waldkinder Sterngartl‘ zeigt, dass Waldpädagogik auch in ländlichen Gebieten sehr gefragt ist und erfolgreich umgesetzt werden kann. Die durchgehende Vollauslastung seit 2019 und die Warteliste unterstreichen die Relevanz und den Bedarf solcher Angebote.
  • Kostensparend und nachhaltig gebaut:
    Das Projekt lebt von nachhaltiger Infrastruktur. Die Kombination aus Freilandaktivitäten und einem kindgerechten Rückzugsort, den Holzrundbauten, bietet ein Vorbild für ähnliche Projekte, die innovative Bildungskonzepte mit praktischen Lösungen verbinden wollen.
  • Regionale Wertschöpfung:
    Neben dem pädagogischen Wert trägt der Kindergarten zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Stärkung der regionalen Gemeinschaft bei, was ihn zu einem Modellprojekt für nachhaltige Entwicklung macht.
Warum war es wichtig, dieses Projekt umzusetzen (Kontext)

Im ländlichen Raum gab es nur begrenzte Möglichkeiten für Kinder, eine naturpädagogische Betreuung zu erleben. Gleichzeitig zeigte sich ein wachsendes Interesse von Eltern, ihre Kinder in einem Umfeld aufwachsen zu lassen, das Naturerlebnisse und Umweltbewusstsein fördert. Besonders in einer Zeit, in der der Klimawandel immer stärker in das Bewusstsein der Gesellschaft rückt, wurde klar, dass frühzeitige Bildung in nachhaltigem Denken und Handeln einen großen Beitrag leisten kann.

Darüber hinaus nahm die Nachfrage nach flexiblen und innovativen Betreuungsformen zu, da traditionelle Kinderbetreuungseinrichtungen in der Region oft keine ausreichenden Kapazitäten bieten konnten. Diese Ausgangslage machte es wichtig, ein Angebot zu schaffen, das sowohl den Bedürfnissen der Kinder als auch den Anforderungen der Eltern gerecht wird.

Ein zusätzlicher Faktor war die Chance, durch den Aufbau des Waldkindergartens auch die regionale Gemeinschaft zu stärken und Arbeitsplätze zu schaffen. Der Waldkindergarten wurde so nicht nur zu einer Antwort auf pädagogische und ökologische Herausforderungen, sondern auch ein Beitrag zur lokalen Wertschöpfung und nachhaltigen Entwicklung.

Ziele

Ziele des Projekts:

  • Förderung der Naturverbundenheit bei Kindern:
    Vermittlung eines positiven Umweltbewusstseins durch waldpädagogische Betreuung und Förderung von Achtsamkeit gegenüber der Natur.
  • Schaffung eines zusätzlichen Betreuungsangebots im ländlichen Raum:
    Bereitstellung einer qualitativ hochwertigen, innovativen Kinderbetreuung, die auf die Bedürfnisse von Familien in der Region abgestimmt ist.
  • Unterstützung der sozialen, motorischen, sowie gesunden Entwicklung der Kinder:
    Ermöglichung ganzheitlicher Lern- und Entwicklungserfahrungen in einer naturnahen Umgebung. Bietet eine Betreuungseinrichtung, die sich gesundheitlich positiv auf die Kinder auswirkt.
  • Stärkung der regionalen Gemeinschaft:
    Aufbau einer Einrichtung, die Arbeitsplätze schafft und die lokale Wirtschaft durch Zusammenarbeit mit regionalen Partnern fördert.
  • Nachhaltige Bildung als Beitrag zum Klimaschutz:
    Vermittlung von nachhaltigen Lebensweisen und ökologischer Verantwortung bereits im frühen Kindesalter.
  • Erhöhung der Lebensqualität in der Region:
    Schaffung eines attraktiven Bildungs- und Betreuungsangebots, das Familien in der Region entlastet und den ländlichen Raum stärkt.
Maßnahmen

Maßnahmen im Projekt:

  • Entwicklung eines Waldkindergartens:
    Aufbau einer naturnahen Einrichtung mit einem waldpädagogischen Konzept, das den Kindern ermöglicht, die Natur direkt zu erleben und mit ihr zu interagieren.
  • Bau eines kindgerechten Rückzugsorts:
    Bau eines Gebäudes als Schlechtwetterunterschlupf und Rückzugsraum für die Kinder, um eine ganzjährige Betreuung zu gewährleisten.
  • Entwicklung eines pädagogischen Konzepts:
    Erstellung eines spezifischen Bildungsplans, der die Förderung von sozialer Kompetenz, Kreativität und motorischen Fähigkeiten in der Natur in den Mittelpunkt stellt. Anerkannt als öffentliche Einrichtung mit der Sonderform Waldkindergarten
  • Schaffung von Arbeitsplätzen:
    Einstellung von qualifizierten Fachkräften für die Betreuung der Kinder und Unterstützung der regionalen Beschäftigung.
  • Zusammenarbeit mit lokalen Partnern:
    Kooperation mit Gemeinden, Sponsoren und regionalen Unternehmen, um das Projekt finanziell und organisatorisch zu unterstützen.
  • Laufende Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit:
    Bewerbung des Angebots über regionale Netzwerke und Veranstaltungen, um das Interesse der Eltern zu wecken und die Bedeutung von Waldpädagogik in der Region hervorzuheben.
  • Etablierung eines nachhaltigen Betriebs:
    Einführung von umweltfreundlichen Prozessen und Strukturen, die mit den Prinzipien der Waldpädagogik übereinstimmen, z. B. Nutzung regionaler Materialien und Ressourcen.
Beteiligte Stakeholder und ihre Rollen
  • Gemeinde und lokale Behörden, Grundbesitzer:
    Bereitstellung von Flächen und Genehmigungen sowie Unterstützung bei der Planung und Umsetzung des Projekts.
  • Eltern und Familien:
    Hauptzielgruppe und zugleich wertvolle Unterstützer des Projekts durch ihr Interesse, Engagement und die Nachfrage nach dem Betreuungsangebot.
  • Sponsoren und Fördergeber:
    Finanzielle Unterstützung durch regionale Unternehmen, Institutionen und Förderprogramme, die die Realisierung des Projekts ermöglicht haben.
  • Pädagogisches Fachpersonal:
    Entwicklung und Umsetzung des waldpädagogischen Konzepts sowie Betreuung und Förderung der Kinder vor Ort.
  • Regionale Unternehmen:
    Lieferung von Materialien und Dienstleistungen (z. B. Bau des Rückzugsgebäudes), die zur nachhaltigen Umsetzung des Projekts beitrugen.
  • Gemeinschaft und Netzwerk:
    Unterstützung durch private Personen, die das Projekt von Anfang an positiv begleitet und gefördert haben.
  • Projektleitung und Organisation:
    Verantwortlich für die Koordination, Planung und Umsetzung des gesamten Projekts, einschließlich der Sicherstellung von Qualitätsstandards und Kommunikation mit allen Stakeholdern.
  • Öffentlichkeit und Medien:
    Förderung des Bewusstseins für das Projekt und die Bedeutung von Waldpädagogik durch Berichterstattung und Öffentlichkeitsarbeit.
Ergebnisse und Wirkungen

Wirkungen quantitativ:

  • Betreuungsplätze geschaffen:
    Insgesamt 16 Betreuungsplätze für Kinder im Waldkindergarten, die seit 2019 durchgehend voll ausgelastet sind.
  • Arbeitsplätze geschaffen:
    3 Teilzeitarbeitsplätze für pädagogisches Fachpersonal und Verwaltung wurden durch das Projekt neu geschaffen.
  • Betriebsdauer:
    Der Waldkindergarten ist 48 Wochen im Jahr geöffnet, was eine kontinuierliche Betreuung für Familien in der Region sicherstellt.
  • Betreuungstage pro Jahr:
    Rund 240 Betreuungstage pro Jahr, die den Familien in der Region zur Verfügung stehen.
  • Nutzung des Gebäudes:
    Errichtung eines 50 m² großen Unterschlupfs, der als Rückzugsort für bis zu 16 Kinder dient und den Betrieb bei jedem Wetter ermöglicht.

Wirkungen qualitativ:

  • Förderung eines nachhaltigen Umweltbewusstseins:
    Kinder entwickeln durch den täglichen Aufenthalt in der Natur ein tiefes Verständnis für ökologische Zusammenhänge, Biodiversität und den Schutz der Umwelt. Diese Erfahrungen prägen sie langfristig in ihrem Verhalten und ihrer Wertebildung.
  • Ganzheitliche Entwicklung der Kinder:
    Der Waldkindergarten unterstützt die motorische, soziale und kognitive Entwicklung der Kinder durch freie Bewegung, kreative Spiele und das Lernen mit allen Sinnen in der Natur. Gesundheitlich sind die Kinder im Waldkindergarten sehr stabil.
  • Stärkung der regionalen Gemeinschaft:
    Der Kindergarten trägt zur sozialen Vernetzung bei, indem er Familien im ländlichen Raum zusammenbringt und eine gemeinsame Basis für naturnahe Erziehung schafft.
  • Beitrag zur pädagogischen Vielfalt:
    Das Projekt zeigt, dass innovative Bildungsansätze wie die Waldpädagogik erfolgreich im ländlichen Raum umgesetzt werden können und eine wertvolle Ergänzung zu herkömmlichen Betreuungseinrichtungen darstellen.
  • Erhöhung der Lebensqualität:
    Durch das Angebot einer naturnahen Betreuung wird die Attraktivität der Region für Familien gesteigert, und die Lebensqualität der Kinder und Eltern nachhaltig verbessert.
Mehrwert durch Vernetzung

Das Projekt „Waldkindergarten Waldkinder Sterngartl“ ist ein gelungenes Beispiel für die Kraft von Netzwerken und Kooperationen. Von der Idee bis zur Umsetzung war die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern entscheidend, um die positiven Wirkungen des Projekts zu realisieren.

  • Zusammenarbeit mit der Gemeinde:
    Die enge Kooperation mit der lokalen Gemeinde war ein Schlüsselfaktor. Sie stellte Flächen bereit, unterstützte bei Genehmigungen und half, die lokale Bevölkerung einzubinden.
  • Unterstützung durch regionale Unternehmen:
    Lokale Handwerksbetriebe und Dienstleister wurden aktiv in den Bau des Rückzugsgebäudes eingebunden. Dies trug nicht nur zur effizienten Umsetzung bei, sondern stärkte auch die regionale Wirtschaft.
  • Förderung durch Sponsoren und Partner:
    Finanzielle Unterstützung von Fördergebern, wie dem Umweltcenter Gunskirchen, war essenziell. Diese Partnerschaften zeigten die regionale Anerkennung der Waldpädagogik und trugen zur nachhaltigen Finanzierung des Projekts bei.
  • Austausch mit Bildungsexperten:
    Der Kontakt zu Fachleuten und anderen Waldkindergärten unterstützte die Entwicklung eines hochwertigen pädagogischen Konzepts und zeigte, dass Vernetzung auch inhaltlich wertvolle Impulse geben kann.

Durch diese Vernetzung wurde nicht nur die Umsetzung des Kindergartens ermöglicht, sondern auch ein Bewusstsein für die Bedeutung von Waldpädagogik geschaffen. Der Kindergarten ist ein Beispiel dafür, wie erfolgreiche Netzwerke nachhaltige Projekte fördern und regionale Strukturen stärken können.

 

Welche neuen Möglichkeiten zur Vernetzung wurden durch das Projekt geschaffen? 

Das Projekt „Waldkindergarten Waldkinder Sterngartl“ hat neue Möglichkeiten für Vernetzung und Kooperation geschaffen, indem es regionale Akteure zusammenbrachte und langfristige Partnerschaften förderte. Die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen, Gemeinden und Bildungsinitiativen hat nicht nur den Austausch innerhalb der Region gestärkt, sondern auch Inspiration für ähnliche Projekte in anderen Gemeinden geliefert. Zudem wurde der Kindergarten in das Netzwerk der Waldpädagogik eingebunden, wodurch ein wertvoller Wissens- und Erfahrungsaustausch mit anderen Einrichtungen möglich wurde. Diese neuen Verbindungen unterstützen die nachhaltige Weiterentwicklung regionaler Bildungs- und Umweltprojekte.

 

Innovation

Der Waldkindergarten „Waldkinder Sterngartl“ bringt eine neue Form der Kinderbetreuung in den ländlichen Raum. Er verbindet die Natur mit Bildung, indem er Kindern einen sicheren Raum bietet, in dem sie spielerisch die Umwelt entdecken und wichtige soziale sowie motorische Fähigkeiten entwickeln können. Diese naturnahe Betreuung ist in der Region einzigartig und zeigt, wie nachhaltige Bildung bereits im frühen Kindesalter gelingen kann.

Besonders wichtig war die enge Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde, regionalen Unternehmen und den pädagogischen Fachkräften. Gemeinsam wurde ein Konzept entwickelt, das flexibel und an die Bedürfnisse von Kindern und Eltern angepasst ist. Der Kindergarten ist ein Vorbild dafür, wie öffentliche, wirtschaftliche und private Akteure durch Zusammenarbeit neue Möglichkeiten schaffen können, die die Lebensqualität in der Region nachhaltig verbessern.

Die wichtigsten Lernerfahrungen

Das Projekt hat gezeigt, wie wichtig Zusammenarbeit, Flexibilität und ein engagiertes Team für den Erfolg sind. Eine klare Kommunikation zwischen Gemeinde, Eltern und Team war entscheidend, um Herausforderungen zu meistern und das Angebot optimal an die Bedürfnisse der Familien anzupassen.

Ein großer Erfolgsfaktor war die starke Nachfrage, die die Bedeutung des Projekts für die Region bestätigt hat. Gleichzeitig brachte dies Herausforderungen mit sich, vor allem in Bezug auf Kapazitäten. Diese Erfahrung zeigt, wie wichtig es ist, von Anfang an flexibel zu planen.

Ein weiterer zentraler Punkt war das Engagement des pädagogischen Teams, das den Alltag im Kindergarten prägt. Ihre Kreativität und ihr Einsatz haben maßgeblich dazu beigetragen, dass der Kindergarten ein Ort ist, an dem Kinder sich wohlfühlen und individuell gefördert werden.

Für ähnliche Projekte ist es wichtig, tragfähige Partnerschaften zu knüpfen, sich auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zu konzentrieren und offen für unvorhergesehene Entwicklungen zu sein. Mit der richtigen Einstellung und einem engagierten Team kann auch ein kleines Projekt Großes bewirken.

Übertragbarkeit

Der Waldkindergarten „Waldkinder Sterngartl“ kann leicht auf andere Regionen oder Organisationen übertragen werden, besonders in ländlichen Gebieten. Die Grundidee, Kindern eine naturnahe Betreuung durch Waldpädagogik zu bieten, funktioniert unabhängig vom Standort.

Wichtig sind ein engagiertes Team, die Unterstützung der Gemeinde und die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern. Auch der Sozialtarif zeigt, wie solche Angebote für alle Familien zugänglich gemacht werden können. Das Projekt dient als Vorbild, wie man mit Kooperation und klaren Zielen auch mit einfachen Mitteln viel erreichen kann.

Und wurde das Projekt bereits kopiert? In der Region, in Österreich oder international?

Ja, das Konzept des Waldkindergartens „Waldkinder Sterngartl“ wurde bereits von anderen inspiriert. Es gibt weitere Waldkindergärten in Österreich, die ähnliche Ansätze verfolgen. Zudem hatten wir Besuch von anderen Organisationen, die sich für unser Modell interessierten, darunter auch eine Gruppe aus Tschechien. Diese Besuche zeigen, dass unser Projekt als Vorbild dient und das Interesse an naturnahen Betreuungsformen wächst – sowohl regional als auch international.

Einbeziehung junger Menschen

Der Waldkindergarten „Waldkinder Sterngartl“ hat junge Menschen auf verschiedene Weise eingebunden und profitiert von ihren Perspektiven. Junge Eltern, meist unter 40 Jahren, waren eine wichtige treibende Kraft hinter dem Projekt. Ihre Wünsche nach einer naturnahen, flexiblen Betreuung für ihre Kinder wurden bei der Planung berücksichtigt.

Auch junge Fachkräfte wurden durch das Projekt gefördert. Die geschaffenen Arbeitsplätze bieten ihnen die Möglichkeit, in einem innovativen und nachhaltigen Umfeld zu arbeiten. Sie konnten ihre Ideen und ihr Wissen in das pädagogische Konzept einbringen und so zu einem modernen Ansatz in der Kinderbetreuung beitragen.

Das Projekt kommt jungen Familien direkt zugute, indem es eine qualitativ hochwertige Betreuung für ihre Kinder bietet. Gleichzeitig stärkt es die Region, weil es zeigt, dass auch im ländlichen Raum attraktive Angebote für junge Menschen entstehen können. So hilft der Kindergarten dabei, junge Menschen und Familien in der Region zu halten und zu unterstützen.

Einbeziehung von Frauen

Der Waldkindergarten „Waldkinder Sterngartl“ hat Frauen auf mehreren Ebenen aktiv einbezogen und ihre Perspektiven in die Planung und Umsetzung des Projekts integriert. Viele der beteiligten Eltern, die ihre Bedürfnisse und Ideen eingebracht haben, waren Frauen, die eine flexible und familienfreundliche Betreuungslösung für ihre Kinder suchten. Der Kindergarten bietet ihnen eine wertvolle Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Darüber hinaus wurden durch das Projekt Arbeitsplätze geschaffen, die vor allem Frauen zugutekommen. Die pädagogischen Stellen im Kindergarten bieten Frauen in der Region berufliche Perspektiven in einem innovativen und naturnahen Arbeitsumfeld. Diese Arbeitsplätze sind familienfreundlich gestaltet und berücksichtigen die Bedürfnisse berufstätiger Mütter.

Das Projekt fördert die Geschlechtergleichstellung, indem es Frauen sowohl in ihrer Rolle als berufstätige Fachkräfte als auch als Mütter unterstützt. Es stärkt ihre Position in der Region, schafft neue Möglichkeiten für berufliche Entwicklung und zeigt, dass auch im ländlichen Raum moderne, geschlechtergerechte Strukturen entstehen können. Der Kindergarten ist ein Beispiel dafür, wie durch nachhaltige und soziale Projekte Frauen gezielt gefördert und ihre Lebensrealitäten berücksichtigt werden können.

Inklusion

Der Waldkindergarten „Waldkinder Sterngartl“ ist ein Ort, an dem Vielfalt und Offenheit gelebt werden. Trotz der natürlichen Gegebenheiten im Wald, die eine Barrierefreiheit leider nicht ermöglichen, bemüht sich das Team, jedes Kind individuell zu fördern und einzubinden. Ein besonderes Beispiel dafür war die Betreuung eines Kindes mit sonderpädagogischem Bedarf, bei der mit viel Engagement Wege gefunden wurden, das Kind in den Kindergartenalltag zu integrieren.

Ein weiteres inklusives Element ist der Sozialtarif, der speziell für Familien mit geringem Einkommen angeboten wird. Dadurch wird der Zugang zu einer naturnahen und pädagogisch hochwertigen Betreuung erleichtert, auch für Eltern, die sonst vielleicht keinen Kindergartenplatz finanzieren könnten. So trägt der Waldkindergarten aktiv zur Chancengleichheit bei.

Das Projekt zeigt, dass Inklusion auch unter schwierigen Rahmenbedingungen möglich ist – durch ein engagiertes Team, das flexibel auf individuelle Bedürfnisse eingeht, und durch bewusste Maßnahmen wie den Sozialtarif. Auch ohne vollständige Barrierefreiheit ist der Kindergarten ein Ort, an dem Kinder und Familien unabhängig von ihrem sozialen oder individuellen Hintergrund willkommen sind.

Links
Urheber: Verein Waldpädagogik im Sterngartl, Gerald M. (adaptiert)