Die Grüne Architektur der GAP 23-27 – Umweltleistungen der GAP im Fokus
Die Grüne Architektur umfasst alle Anforderungen, Standards und Fördermaßnahmen des GAP-Strategieplans im Bereich Umwelt- und Klimaschutz und soll zeigen, wie diese ineinandergreifen und zusammenwirken. In unserem Erklärvideo werden die Umweltleistungen der GAP 23-27 anschaulich dargestellt.
Bei den Anforderungen, Standards und Fördermaßnahmen handelt es sich um die Konditionalität, das Österreichische Programm für umweltgerechte Landwirtschaft (ÖPUL) sowie Projektmaßnahmen im Bereich Bildung, Beratung und Investitionsförderung. Die Konditionalität bildet mit den elf Grundanforderungen an die Betriebsführung (GABs) und zehn Standards für den „Guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand von Flächen” (GLÖZ-Standards) das Fundament der Grünen Architektur.
Darauf bauen im Bereich der flächen- und tierbezogenen Maßnahmen die vier Ökoregelungen und 21 Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen des ÖPULs auf und im Bereich der projektbezogenen Maßnahmen ein breites Angebot an Investitionsförderungsmaßnahmen sowie Bildungs- und Beratungsprojekte.
Insbesondere im flächenbezogenen Bereich gibt es Elemente der Grünen Architektur, welche dafür genutzt werden können, die Widerstandsfähigkeit des Betriebs vor externen Einflüssen zu erhöhen. So werden mit der Teilnahme an der Öko-Regelung „Begrünung – System Immergrün“ und der Agrarumwelt- und Klimamaßnahme „Erosionsschutz – Acker“ nicht nur die zugrunde liegenden GLÖZ-Standards fünf „Geeignete Bodenbearbeitung“ und GLÖZ-Standard sechs „Mindestbodenbedeckung“ automatisch miterfüllt, sondern kann ein Betrieb die Bodenerosion deutlich reduzieren und die Fruchtbarkeit seiner Ackerflächen steigern.
Im folgenden einige Statements von Landwirtinnen und Landwirten, wie die Grüne Architektur der GAP 23-27 innovativ und mit Vorteilen für die Bewirtschaftung umgesetzt werden kann:
Stefan Nöbauer (Bio-Landwirt aus Oberösterreich)
„Mutterschaf- und Pferdehaltung in Kombination mit Ackerbau stellen die Grundpfeiler unserer biologischen Wirtschaftsweise dar. Damit können wir nicht nur das Beste aus beiden Betriebszweigen vereinen, sondern durch die gleichzeitige Teilnahme am ÖPUL, vielfältige Leistungen für Umwelt, Klima und Tierwohl erbringen. Die mehrjährige Ackerfutterfläche dient als zentrales Element des Systems. Immergrün, wird als hochwertiges Heu zu Winterfutter für die von uns gehaltenen gefährdeten Nutztierrassen verwendet und schützt den Boden vor Erosion sowie das Grundwasser vor Nährstoffeinträgen.“
Stefan Schmidt (Bio-Landwirt aus dem Weinviertel)
„Die Förderung der Vielfalt auf unseren Flächen hilft uns Landwirt:innen, die Fruchtbarkeit unserer Böden zu erhalten – denn Landwirtschaft braucht Biodiversität. Die Landwirtschaft ist aber auch die einzige Berufsgruppe, die die Möglichkeiten besitzt, diese Vielfalt aktiv zu fördern. Darum braucht Biodiversität auch Landwirtschaft. Diese Maßnahmen brauchen Zeit, Raum, Wissen und Erfahrung, damit sie gut durchgeführt werden können. Wir Landwirt:innen benötigen dafür auch Planbarkeit und eine adäquate Abgeltung dieser Leistungen.“
Josef Kaiser (Landwirt aus der Südoststeiermark)
„Die Teilnahme am Agrarumweltprogramm ÖPUL ermöglicht es mir, auf meinem Betrieb nicht nur die zugrundeliegenden Anforderungen der Konditionalität mit zu erfüllen, sondern Boden- und Grundwasserschutz-Maßnahmen abgegolten zu bekommen, welche der Markt über den Produktpreis leider noch nicht abbildet. Insbesondere die bodennahe und daher emissionsarme Ausbringung von Wirtschaftsdünger sowie der vorbeugende Schutz von Grundwasser vor Nährstoffeinträgen durch genaue Düngebilanzierung.“
Petra Poxleitner (Bio-Landwirtin aus Oberösterreich):
„Gerade für den Erhalt unserer extensiven Steilwiesen, welche nicht mit dem Motormäher befahrbar sind und händisch mit der Sense gemäht werden müssen, sind die Möglichkeiten zur Abgeltung dieser herausfordernden Bewirtschaftung durch die ÖPUL Naturschutzmaßnahme essenziell. Ohne die Abgeltung dieser herausfordernden Arbeit könnten wir die Bewirtschaftung dieser Flächen nicht wirtschaftlich fortführen und die Vielfalt an Orchideen, Enziane, et cetera würde rasch verbuschen und verwalden.“
Netzwerk Zukunftsraum Land hat zum Thema Grüne Architektur – Umweltleistungen der GAP im Fokus am 07. Dezember 2023 im Rahmen einer Veranstaltung informiert. Alle Unterlagen, Informationen und weiterführende Links dazu finden sich rechts auf dieser Seite.