EIP-AGRI: Ein Rückblick auf die Umsetzung der ersten Förderperiode in Österreich

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Für die Umsetzung von EIP-AGRI Projekten ist es zentral, dass Synergien durch den Austausch zwischen Partnerinnen und Partnern aus unterschiedlichen Bereichen, Sektoren, Initiativen und Projekten geschaffen werden. Im Mittelpunkt steht die Zusammenarbeit zwischen Landwirtinnen und Landwirten und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Der Brückenschlag zwischen Praxis und Forschung macht es möglich, auf Probleme beziehungsweise Herausforderungen der landwirtschaftlichen Praxis mit innovativen Lösungen zu antworten und diese rasch in neue Produkte, Verfahren und Technologien umzusetzen.

Seit 2015 wird EIP-AGRI im Rahmen des Österreichischen Programms für ländliche Entwicklung LE 2014–2020 auch hierzulande erfolgreich umgesetzt. 39 Operationelle Gruppen (OGs) sind entstanden. Zum Ende der Förderperiode blickt Netzwerk Zukunftsraum Land zurück und hat die Beteiligten der OGs zu ihren Erfahrungen befragt.

In einer kurzen Online-Umfrage wurden die Projektkoordinatorinnen und -koordinatoren der österreichischen EIP-AGRI Projekte darum gebeten, drei Begriffe zu nennen, die sie mit EIP-AGRI verbinden. „Praxisnah“ und „Innovation“ sind die beiden am häufigsten genannten davon. Johanna Rohrhofer hat als Innovationsbrokerin im Netzwerk Zukunftsraum Land alle 39 Projekte eng begleitet. Ihr Ziel war es Kooperationen und Operationelle Gruppen auf den Weg zu bringen, die gemeinsam Probleme der Landwirtinnen und Landwirte lösen. Die Ergebnisse der Umfrage freuen sie sehr: „Diese erfassen exakt den Kern von EIP-AGRI und zeigen, dass das Konzept EIP-AGRI in Österreich gut angekommen ist. Ich bin dankbar für die großartigen Projektergebnisse, aber auch dafür, die teilweise herausfordernden Wege dorthin direkt miterlebt zu haben und die Koordinatorinnen und Koordinatoren dabei unterstützend begleitet haben zu dürfen.

Eine der Projektkoordinatorinnen ist Dr. Gabriele Gollner (Senior Scientist an der Universität für Bodenkultur – Institut für Ökologischen Landbau), welche insgesamt drei EIP-AGRI-Projekte koordiniert hat: „Das Bemerkenswerte an unseren EIP-AGRI Projekten ist, das Erfahrungswissen und den Innovationsgeist der Bio-Landwirtinnen und -Landwirte mit der wissenschaftlichen Kompetenz der BOKU zu vereinen und gemeinsam, kollegial und transdisziplinär an zukunftsrelevanten Themen der Landwirtschaft zu arbeiten“. Auch Dr. Peter Schweiger, Biologe bei Global 2000 und Projektmitarbeiter in mehreren EIP-AGRI-Projekten berichtet, dass „die Zusammenarbeit im Projekt sehr spannend war. Personen aus den unterschiedlichen Bereichen (landwirtschaftliche Praxis, Forschung, Wirtschaft etc.) haben teilweise ganz unterschiedliche Herangehensweisen an Fragestellungen, die man gemeinsam diskutiert.“

Diese offene Herangehensweise und den Innovationsgeist schätzen auch die verantwortlichen Personen im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML). DI Christian Rosenwirth (Abteilungsleiter der Abteilung III/7 – Innovation, Lokale Entwicklung und Zusammenarbeit) sagt rückblickend: „Durch die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis ermöglichen wir Bottom-up induzierte Forschung, die in der Praxis ankommt und so ihre volle Innovationskraft entfalten kann.“ Das gilt es auch in der nächsten Förderperiode beizubehalten, betont DI Gerhard Pretterhofer, der seit 2015 die Förderung Operationeller Gruppen von Seiten des BML koordiniert: „Die österreichischen EIP-AGRI Projekte decken ein breites Spektrum an Themen ab, von Tierhaltung, Tiergesundheit über Bodenmanagement und Erosionsschutz bis hin zu Daten- und Risikomanagement. Uns bestätigt die Arbeit der 39 Operationellen Gruppen darin, dass wir auch in der nächsten Förderperiode EIP-AGRI wieder umsetzen“. Die Online-Umfrage zeigt, dass die Projektkoordinatorinnen und -koordinatoren diese Meinung teilen: Alle Befragten würden wieder ein Innovationsprojekt in EIP-AGRI einreichen. Ein Drittel davon hat sogar schon konkrete Ideen für ein Projekt!

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