Forum für Best Practices in der Lebensmittelwertschöpfungskette: Vierte Sitzung in Brüssel am 09. Oktober 2024

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Das Forum für Best Practices in der Lebensmittelwertschöpfungskette wurde 2021 von der Europäischen Kommission im Rahmen der „Farm to Fork“-Strategie für faire, gesunde und umweltfreundliche Lebensmittelsysteme ins Leben gerufen. Organisiert wird das Forum vom EU-GAP-Netzwerk in enger Zusammenarbeit mit der Generaldirektion für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (GD AGRI).

Am 9. Oktober fand in Brüssel die vierte Sitzung des Forums statt. Ziel der Veranstaltung war es zu erörtern, wie die Zusammenarbeit zwischen Primärproduzent:innen und deren Position in der Lebensmittelwertschöpfungskette gestärkt und wie die Markttransparenz erhöht werden kann. Landwirt:innen, Verbraucher:innen. Vertreter:innen aus der Agrar- und Ernährungsindustrie, vom Handel, sowie aus Forschung und Entwicklung mehrerer europäischer Mitgliedsstaaten tauschten Meinungen, Ideen und konkrete Erfahrungen darüber aus, wie Primärproduzent:innen ihre Erträge durch aktive Beteiligung in der Wertschöpfungskette steigern können.

DI Lara Feucht, Referentin der Landwirtschaftskammer Österreich, vertrat die österreichischen Direktvermarkter:innen. „Dass das Thema „returning value to the farmer“ aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und über den Einfluss auf Nachhaltigkeit, Klimaresilienz und das Wohlergehen der Landwirt:innen gesprochen wurde“, fand Feucht besonders interessant.

„Obwohl von den verschiedenen Stakeholdern unterschiedliche Ideen erörtert wurden, sind die Lösungsansätze einerseits nach wie vor vage und andererseits sehr verschieden. Um die Zusammenarbeit zwischen Primärproduzent:innen zu verbessern und den Anteil an der Wertschöpfung zu erhöhen muss noch viel getan werden“, so die Schlussfolgerung der österreichischen Expertin. Generell waren die Teilnehmer:innen der Auffassung, dass Erzeugerorganisationen und strategische Kooperationen mit anderen Akteur:innen der Wertschöpfungskette gefördert werden sollen. Als besonders wichtig wird die Bildung und Schulung von Konsument:innen bewertet, um diese bei ihren Handlungs- und Kaufentscheidungen zu bestärken.

Kurze Versorgungsketten bringen landwirtschaftliche Betrieben mehr Wertschöpfung für ihre Produkte, aber in städtischen Gebieten sind praktikable Lösungen rar. Daher liegt der Themenschwerpunkt der nächsten Sitzung im Frühjahr 2025, auf der gemeinsamen Nutzung von Vertriebskanälen und Logistiksystemen.

Gruppenphoto Teilnehmer:innen
© Feucht_LKÖ