Landjugend für internationales Engagement mit Österreichischem Jugendpreis geehrt

Klimaschutz
Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Staatssekretärin Claudia Plakolm überreichte im Haus des Meeres in Wien den Jugendpreis in der Kategorie Europäische Initiativen an die Landjugend Österreich. Das siegreiche Erasmus+ Projekt zur Kreislaufwirtschaft „Grow-Eat- Repeat Circular Economy of Food“ wurde gemeinsam mit dem Internationalen Committee der Landjugend Kärnten umgesetzt.

Die Landjugend hat den bundesweiten Schwerpunkt Young & International. Der Fokus liegt dabei auf der Organisation von über 450 landwirtschaftlichen Praktika im Ausland pro Jahr.

Auch das Europäische GAP-Netzwerk hat 2024 beim diesjährigen #ARIAwards einen Schwerpunkt zum Thema Jugend. Die Landjugend Österreich ist auch hier mit einem Projekt vertreten und bereits in der engeren Auswahl. Bis zum 1. Dezember kann noch für das Projekt und eine weitere Österreichische Nominierung für einen zusätzlichen Publikumspreis abgestimmt werden.

Die Preisverleihung findet am 4. Dezember in Brüssel statt.

Podcast Netzwerk Zukunftsraum Land – Herausforderung Wasser: Mangel und Überfluss

Klimaschutz
Natürliche Ressourcen

Wasser ist unser wichtigstes Gut. Wir nutzen es als Trinkwasser für Mensch und Tier, zur Bewässerung unserer Gärten und Felder, zur Energiegewinnung, als Transportweg und in vielfältigen Anwendungen der Industrie.

Seen, Flüsse und Auen sind Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten und wertvolle Erholungsräume für uns Menschen. Doch dieses Gut befindet sich im Wandel. Die menschgemachte Klimakrise verstärkt Extremwettererlagen; Starkregenereignisse wie auch langanhaltende Trockenphasen werden intensiver und können regional auch häufiger auftreten. Das Jahr 2024 zeigte diese Extreme besonders deutlich: Der Sommer war der heißeste seit Beginn der Messgeschichte und führte vor allem im ohnehin bereits trockenen Nordosten Österreichs zu extremen Dürreschäden in der Landwirtschaft. Auf den heißen und trockenen Sommer folgte Mitte September ein Jahrhunderthochwasser, das finanzielle Schäden in Milliardenhöhe verursachte.

In dieser Folge unseres Podcasts berichtet Monika Mörth, Leiterin der Sektion Wasserwirtschaft im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, von aktuellen Aktivitäten des Ressorts in diesem Themenfeld und teilt ihre Einschätzungen wie wir als Gesellschaft ­­– Bund, Länder, Gemeinden, Landwirtinnen und Landwirten, Wasserbau, Schulen, Interessensvertretungen, NGOs und viele mehr – mit den neuen Herausforderungen zu unserem wichtigsten Gut, unserem Wasser, umgehen können.

 

WEITERFÜHRENDE LINKS:

Netzwerk–Jahreskonferenz: Kostbare Ressource Wasser – Zum Nachbericht:

https://www.zukunftsraumland.at/netzwerk-zukunftsraum-land-jahreskonferenz-im-zeichen-der-ressource-wasser/

Wasseraktiv: https://www.wasseraktiv.at/
gen blue: https://www.generationblue.at/
Amoore: https://life-amoore.at/

AKIS in Österreich

Innovation
Klimaschutz
Natürliche Ressourcen

Die AKIS-Kooperationsstelle in der GAP-Vernetzungsstelle fördert in Österreich die Weiterentwicklung des Wissens- und Innovationssystems (AKIS) in der Land- und Forstwirtschaft. Ihr Ziel ist die stärkere Vernetzung und Zusammenarbeit bestehender und neuer Akteurinnen und Akteure, um Wissensaustausch und Innovation im ländlichen Raum voranzutreiben.

Wir haben mit Elena-Teodora Miron gesprochen. Sie ist AKIS Expertin der Landwirtschaftskammer Österreich, dort leitet sie unter anderem die Servicestelle für internationale Innovationsprojekte und das Horizon Europe geförderte europaweite Projekt Modern AKIS. Im Netzwerk Zukunftsraum Land ist sie Teil der AKIS Kooperationsstelle.

Was ist das landwirtschaftliche Wissens- und Innovationssystem (AKIS)?

AKIS ist die Organisation und Interaktion von Personen, Organisationen und Institutionen, die Wissen und Innovation für die Landwirtschaft und verwandte Bereiche herstellen und nutzen.

Wofür brauchen wir das AKIS in der Land- und Forstwirtschaft?

Stellen Sie sich Landwirtinnen und Landwirte als Leistungssportlerinnen und Leistungssportler vor. Je nach ihren Fähigkeiten wollen sie bestmögliche Ergebnisse erzielen – in manchen Fällen sogar eine Goldmedaille. Dafür braucht es nicht nur jahrelange Arbeit, sondern auch ein Ökosystem, das mit Innovationen und Kooperation das optimale Umfeld ermöglicht. Es beginnt mit einer guten Ausbildung inklusive Trainingsmöglichkeiten, mit exzellenten Coaches/Beraterinnen und Berater, mit relevanter Weiterbildung um über die neuesten Techniken und wissenschaftlichen Erkenntnisse informiert zu sein, und geht bis hin zur Zusammenarbeit mit Herstellerinnen und Herstellern von neuesten Materialien und Technologien sowie ausreichende Finanzmittel für Investitionen. Maßgeblich zu diesem Ökosystem trägt das AKIS mit Bildung und Beratung, Digitalisierung und Vernetzung bei – letztendlich sind alle Teile des AKIS dafür da, um Landwirtinnen und Landwirte darin zu unterstützen, ihre Ziele zu erreichen.

Welche Rolle spielt AKIS für die landwirtschaftliche Entwicklung? Wofür braucht es eine systemische Betrachtung in der land- und forstwirtschaftlichen Arbeit?

Die Problemstellungen, mit denen sich die Land- und Forstwirtschaft auseinandersetzt, werden immer komplexer mit zahlreichen vernetzten Faktoren, die darauf Einfluss nehmen. Hierfür gibt es nicht die eine, richtige Lösung. Stattdessen braucht es eine systemische Betrachtungsweise. Es müssen je nach Situation und Fragestellung diverse Akteurinnen und Akteure zusammenkommen, die zur Lösung beitragen können. Zudem müssen diese auch die Fähigkeit und den Willen haben, flexibel zu agieren und trotz eines unsicheren Ausgangs zusammenzuarbeiten. Nur so wird man der vorherrschenden Dynamik, der Wissensintensität und  der Interdisziplinarität, die zur Lösungsfindung nötig sind, begegnen können.

Man muss auch anerkennen, dass gegebenenfalls gefundene Lösungen heutzutage kürzer währen als früher. Für diese neue Arbeitsweise bietet die systemische Betrachtung durch AKIS Instrumente und Methoden.

Wie beeinflussen politische Rahmenbedingungen und Förderprogramme die Funktionsweise von AKIS? Welche Rolle spielt die EU-Agrarpolitik dabei?

Auf nationaler Ebene spielt eine gute Aufstellung in allen vier Dimensionen des AKIS (Struktur, Prozesse, Normen, Kapazität und Fertigkeiten) eine wichtige Rolle. Hier sprechen wir von strukturellen Elementen, wie starken Forschungs-, Bildungs- und Beratungsorganisationen sowie Verbänden und anderen Netzwerken, die den Wissensfluss im System effizient und effektiv gestalten. Dabei sind wir in Österreich, als einer der Spitzenreiter in Europa, in einer sehr guten Position. Wir haben ein schlankes und sehr gut funktionierendes AKIS.

Auf europäischer Ebene hat AKIS in der Programmperiode 2023-2027 erstmals als verpflichtender Teil in den GAP-Strategieplänen Einzug gefunden. Dies ist aus mehreren Gründen wichtig: es wurde erstmals ein strategischer Ansatz zur Steuerung und Weiterentwicklung von AKIS von den Mitgliedsstaaten eingebracht, der auch mit entsprechenden GAP-Ressourcen unterstützt wird. Natürlich wenden die Mitgliedstaaten auch beträchtliche Ressourcen, die nicht Teil der GAP-Mittel sind, für ihr AKIS auf. Aber eine kohärente, im Land abgestimmte Handlungsweise hinsichtlich des AKIS, hat das Potenzial, größere Wirkung bei gleichem Ressourceneinsatz zu generieren. Und für jene Länder, die kaum oder nur begrenzte Mittel einsetzen, sind die GAP Mittel eine wichtige Quelle zur Weiterentwicklung ihres AKIS.

Wohin soll sich das AKIS in Österreich entwickeln?

Der österreichische GAP-Strategieplan 2023-2027 hat vier Handlungsfelder für die Weiterentwicklung des AKIS identifiziert:

  • Wissensgenerierung und –Verarbeitung: dadurch sollen die vorhandene Wissensbasis gestärkt, die Praxisrelevanz des Wissens betont und die zielgruppenorientierte Aufbereitung des Wissens erhöht werden
  • Wissenstransfer: mit einer höheren Geschwindigkeit im AKIS, insbesondere durch aktuelle Bildungs- und Beratungsangebote
  • Digitalisierung: mit dem Fokus auf das Vorantreiben der digitalen Transformation der österreichischen Land- und Forstwirtschaft und der Smart Villages
  • Vernetzung: zwischen den AKIS-Akteurinnen und -Akteuren, um Synergien zu nutzen und die Wirkung deren Aktivitäten zu erhöhen.

Mitte 2023 wurde die AKIS-Kooperationsstelle innerhalb des Netzwerks eingerichtet. Welchen Beitrag leistet sie zur Weiterentwicklung des österreichischen AKIS?

Die AKIS-Kooperationsstelle ist als Vernetzungs- und Servicestelle zu verstehen und soll zum Kompetenzaufbau der AKIS-Akteurinnen und AKIS-Akteuren beitragen, sodass künftig die Wissensflüsse zwischen den Akteurinnen und Akteuren optimiert werden und eine bessere Vernetzung stattfinden kann. Die AKIS-Kooperationsstelle arbeitet daran, die Nutzung von Synergien, das Setzen von Aktivitäten zur Weiterentwicklung des AKIS und die Förderung von Wissensaustausch und Innovation zu stärken.

Eine Weiterentwicklung, Strukturierung und Orchestrierung des AKIS ist für alle AKIS-Akteurinnen und AKIS-Akteuren von Vorteil, nützt jedoch vor allem den Akteurinnen und Akteuren aus Forschung, land- und forstwirtschaftlicher Bildung und Beratung, kontinuierlichen Austausch und Interaktion sowohl innerhalb Österreichs als auch über die Landesgrenzen hinaus. Hierdurch werden internationale Innovationstätigkeiten beschleunigt und eine gegenseitige Befruchtung ermöglicht.

Wie werden Innovationen in der Landwirtschaft identifiziert, entwickelt und umgesetzt? Welche Rolle spielt AKIS dabei?

Innovationen können viele Quellen haben: sie kommen aus der Forschung, der Industrie, der Bildung und Beratung und oftmals natürlich aus der Praxis. Wichtig ist, dass das AKIS auch als Innovationsökosystem funktioniert und wertvolle Innovationen schnell bei den Anwenderinnen und Anwendern skalieren können. Dafür braucht es einen guten Wissenstransfer, Unterstützung für die Aufnahme von neuen Technologien, finanzielle Ressourcen und Risikokapital, Rechtssicherheit aber auch Vertrauen zwischen den Akteurinnen und Akteuren. AKIS kann ganz wesentlich durch seine Instrumente, Förderungen aber auch durch Aktivitäten zwischen den Akteurinnen und Akteuren dazu beitragen, ein aktives und gesundes Innovationsökosystem zu leben.

Welche Herausforderungen und Hindernisse bestehen bei der Integration von Wissen und Innovationen in die landwirtschaftliche Praxis?

Durch intelligente Technologien erleben wir eine immer größere Privatisierung des Wissens. Es ist ganz wichtig, qualitatives und praxisrelevantes Wissen offen und leicht verfügbar zu haben, auch im Bereich der Technologielösungen. Ein gutes, stabiles Beratungssystem mit gut ausgebildeten Beraterinnen und Beratern stärt den Wissenstransfer und die Adoption von Innovationen. Auch ein niederschwelliger Zugang zur Bildung mit passgenauen Angeboten für den Wissenstransfer ist wesentlich.  Die Vertrauenswürdigkeit des Wissens wird in Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Deswegen sind starke öffentliche Forschungs-, Bildungs- und Beratungsorganisationen, die unbefangen sind, von besonderer Wichtigkeit im zukünftigen AKIS.

Welche Rolle spielen internationale Kooperationen und Wissensaustausch in AKIS? Gibt es bewährte Praktiken aus anderen Ländern, die auf lokale Kontexte übertragen werden können?

 Erfahrungen, und vor allem Fehler, die man nicht selber macht, sind immer wertvoll. Nicht nur durch den Klimawandel stehen wir vor Herausforderungen in den Produktionsbereichen, wo andere Länder schon langjährige Erfahrung haben.  Da  kann man unmittelbar und rasch vom Austausch profitieren. Generell merken wir, dass der Wissensaustausch im AKIS immer einen persönlichen Lernvorteil bringt und auch die beteiligten Organisationen bereichert.

Vielen Dank für das Interview!

AKIS international – Finnland meets Österreich

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Natürliche Ressourcen

Am 8. und 9. Oktober 2024 besuchte eine finnische Delegation Tirol, um sich intensiv mit Vertreterinnen und Vertretern des österreichischen AKIS (Agricultural Knowledge and Innovation System) auszutauschen sowie mehr über CLLD (Community-Led Local Development) in Tirol zu erfahren. Netzwerk Zukunftsraum Land hatte dabei die Gelegenheit, zwei Delegationsteilnehmerinnen um ihre Eindrücke zu bitten.

Zwei Tage des gemeinsamen Lernens – frische Ideen für das eigene Arbeitsumfeld inklusive

Das vielfältige Programm der Studienreise bot den finnischen Gästen unterschiedlichste Eindrücke und Perspektiven: Neben der Vorstellung des österreichischen Aus- und Weiterbildungssystems im landwirtschaftlichen Bereich – erlebbar durch den Besuch der HBLFA Tirol in Rotholz – besuchten die Teilnehmenden verschiedenste Projekte des Regionalmanagements Wipptal, darunter Revitalisierungs-, Schutzgebiets- und Agri-PV-Projekte.

Die in Österreich umgesetzte Fördermaßnahme Ländliche Innovationssysteme im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft (77-03) war für die Delegationsteilnehmenden besonders interessant. Anhand des Praxisbeispiels „Ländliches Innovationsnetzwerk (LIN) Kitzbühel“ konnte aus erster Hand vermittelt werden, welche Aktivitäten zur Vernetzung und zum Wissenstransfer auf regionaler Ebene gesetzt werden. Umgekehrt wurden Impulse und Inspirationen mitgenommen, wie AKIS in Österreich gestärkt und verbessert und der Austausch beispielsweise unter den Operationellen Gruppen der EIP-AGRI vertieft werden kann.

Mona-Anitta Riihimäki ist Dekanin an der School of Biotechnology and Natural Resources an der Häme University of Applied Sciences und nahm als Vertreterin des Finnischen AKIS an der Studienreise teil und repräsentierte so die Fachhochschulen in der finnischen AKIS-Gruppe.

Mit welchen Erwartungen sind Sie angereist, gibt es etwas, das Sie besonders überrascht hat?

Meine Erwartung war es, etwas über die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteurinnen und Akteuren in Österreichs AKIS zu erfahren – aufgrund meiner Rolle insbesondere im Bildungsbereich. Das österreichische Bildungssystem ist ganz anders als das finnische. Im österreichischen AKIS scheinen die unterschiedlichen Akteurinnen und Akteure klare Rollen einzunehmen, das ist definitiv etwas, von dem wir lernen sollten. Dass die HBLFAs nachgeordnete Dienststellen des Landwirtschaftsministeriums sind, hat mich hierbei überrascht. Jedoch war das Beispiel der HBLFA überzeugend, dass das auch wirklich gut funktioniert. Ich würde gerne noch mehr über die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ministerien und die Integration von Bildung und Forschung erfahren.

Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen AKIS Akteurinnen und Akteuren in Finnland aus?

Die Zusammenarbeit zwischen Fachhochschulen und Berufsausbildungsinstituten funktioniert gut. Auch die regionale Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren funktioniert, aber auf nationaler Ebene haben wir noch einiges zu tun. Wir arbeiten daran, die landwirtschaftliche Praxis und Industrie in ihrem Engagement zu unterstützen. In den Bereichen Bildung und Forschung stehen wir vor der Herausforderung, landwirtschaftliche Betriebe mit den neuesten Forschungsergebnissen und Innovationen vertraut zu machen.

Wenn Sie die letzten beiden Tage Revue passieren lassen, wo sehen Sie Gemeinsamkeiten zwischen Finnland und Österreich?

Ich habe einiges über das österreichische Bildungssystem gelernt – mehr als ich erwartet habe. Gleichzeitig stellen sich mir nun viele neue Fragen, die ich gerne weiter diskutieren würde. Eine gemeinsame Herausforderung ist der Aufbau von Kapazitäten unterschiedlichster Art in ländlichen Gebieten. Ich hoffe, dieser Besuch in Österreich war der Anfang für weitere Diskussionen! Wir haben viel voneinander zu lernen, zum Beispiel in der Bildung.

 

Leena Karjalainen, Managerin der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) JyväsRiihi und Vorsitzende des finnischen nationalen LEADER-Unterausschusses der Finnish Village Organization (NGO für finnische Dörfer und LAGs).

Leena, Sie sind LAG-Managerin in Finnland. Warum haben Sie sich für die Teilnahme an der Studienreise entschieden und was haben Sie sich mitgenommen?

Als LAG-Managerin bin ich für die Umsetzung unserer lokalen Strategie für den ländlichen Raum zuständig. Außerdem plane ich Aktivierungsmaßnahmen und leite unsere ländlichen Akteurinnen und Akteure bei der Planung und Umsetzung von Projekten an. Ich war daran interessiert, mehr über LEADER in Österreich zu erfahren, neue Kontakte zu knüpfen und viele Ideen für zu Hause mitzunehmen. Die Studienreise hat mir sehr viel Spaß gemacht. Es war super interessant, so viele faszinierende Orte zu besuchen und sehr gut vorbereitete Präsentationen zu hören! Ich habe das Gefühl, dass es von nun an einfach ist, mit meinen Kolleginnen und Kollegen in Österreich in Kontakt zu kommen.

Was waren Ihre wichtigsten Eindrücke von der Studienreise nach Tirol? Was würden Sie gerne von Österreich/Tirol übernehmen und nach Finnland bringen?

Ich finde die Idee einer regionalen zentralen Anlaufstelle im Fördersystem sehr gut, so ein Multi-Fund-CLLD wie in Tirol wäre auch in Finnland sehr nützlich. Auch die Präsentation der Energiekooperation war sehr interessant. Leider ist diese Art der Zusammenarbeit in Finnland wegen des Eigentümers des nationalen Stromnetzes und aus rechtlichen Gründen schwierig.

Was könnten wir in Österreich von Finnland lernen, worauf sind Sie stolz?

Ich denke, das finnische Netzwerk für den ländlichen Raum ist großartig und die LAGs bekommen gute Unterstützung von unserer finnischen Netzwerkeinheit. Die finnischen LAGs haben eine gemeinsame Ressource, unser LEADER-Entwicklungsmanagement, das zum Beispiel die Zusammenarbeit in der gesamten ländlichen Versorgungskette fördert und nach Lösungen für mögliche Probleme sucht, die in den LAGs festgestellt wurden. Die LAGs tauschen auch bewährte Praktiken aus, und das gemeinsame Lernen findet auf hohem Niveau statt.

 

Diese Exkursion ist dank des großen Engagements des Amts der Tiroler Landesregierung, der HBLFA Tirol und dem Team des Regionalmanagements Wipptal zustande gekommen. Netzwerk Zukunftsraum Land freut sich auf einen anhaltenden länderübergreifenden Austausch zur Weiterentwicklung des AKIS in Österreich.

Nachbericht: ÖPUL-Diskussionsworkshop mit Exkursion – Biodiversitätsflächen im Ackerbau

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Natürliche Ressourcen

Am 25.09.2024 fand der ÖPUL-Diskussionsworkshop mit Exkursion – Biodiversitätsflächen im Ackerbau in der Bernhardsthaler Ebene statt. Die Region zeichnet sich durch vielseitige Ackerbiodiversitätsflächen und eine große Artenvielfalt aus. Die fast baumfreie Steppenlandschaft ist ackerbaulich geprägt und bietet durch ihr dichtes Netz an Biodiversitätsflächen, oft extensiv gepflegte Trockenbranchen, unzähligen Tierarten einen Lebensraum. Am Beispiel der Grauammer (Vogel des Jahres 2024) wurden wirksame Maßnahmen zum Schutz dieser rückläufigen Art skizziert und deren Umsetzbarkeit in der Praxis diskutiert.

Clemens Hofbauer von der NÖ Landwirtschaftskammer referierte in seinem Vortrag „Vorstellung biodiversitätsfördernder Elemente der Interventionen UBB und Bio – Maßnahmenoptionen und regionale Akzeptanz“ über Herausforderungen und Akzeptanz der entsprechenden ÖPUL-Maßnahmen und skizzierte eine durchaus zufriedenstellen Entwicklung der Biodiversitätsflächen im Ackerbau, wobei auch eine Reihe Hürden und Probleme bei der Umsetzung der Maßnahme aufgezeigt wurden.

Dies wurde auch vom zweiten Referenten des Tages, Josef Liebmann-Holzmann vom Biosphärenhof Liebmann im Vortrag „Ackerbiodiversitätsflächen im Rahmen von UBB und Bio und ihre Wirkung für die Biodiversität“ bekräftigt, der aber auch insbesondere die Bedeutung von Biotopverbunden und generell die Notwendigkeit der finanziellen Abgeltung von Ökosystemleistungen einging.

Einleitend zur Exkursion am Nachmittag referierte Christina Nagl von BirdLife Österreich in ihrem Vortrag „Vögel der Kulturlandschaft und ihre Ansprüche“ über die aktuellen Entwicklungen des Farmland Bird Indexes sowie über die ornithologischen Besonderheiten der Bernhardsthaler Ebene. Bei der folgenden Exkursion mit Christina Nagl und dem Ökologen Harald Schau wurden denn auch die Vorteile der Vernetzung von Biodiversitätsflächen hervorgehoben und auch angeregt, Gemeinden verstärkt in die Planung mit einzubeziehen, etwa auch bei der Anlage von Mehrnutzungshecken oder Agroforstsystemen, die in Folge auch der Allgemeinheit zugutekommen könnten.

Eine Zusammenfassung der wesentlichsten Ergebnisse der Veranstaltung steht bei den Unterlagen der Veranstaltung zum Download zur Verfügung.

Michael Dower Award für die ländliche Resilienz – Bewerbungen bis zum 14. Februar 2025

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Lebensqualität
Natürliche Ressourcen

Der  Award hat zwei Kategorien:
1. herausragende Gemeinschaftsinitiativen zur Resilienz des ländlichen Raums
2. individuelle Beiträge zur Förderung der Resilienz des ländlichen Raums

Durch die Hervorhebung beispielhafter Initiativen, die wirtschaftliche, ökologische und soziale Herausforderungen angehen, soll der Preis den Wissensaustausch erleichtern und das Lernen aus verschiedenen Erfahrungen und Praktiken fördern.

Die Auszeichnung zielt darauf ab, das Vermächtnis von  Michael Dower  einem leidenschaftlichen Aktivisten für den ländlichen Raum – fortzusetzen, um ländliche Gemeinschaften und Vorkämpfer zu inspirieren und sie für ein lebendiges und nachhaltiges ländliches Europa zu engagieren.

Nourishing Europe – Financing the path to resilient and sustainable food systems

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Lebensmittelversorgung
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Die Hybrid-Konferenz „Nourishing Europe – Financing the path to resilient and sustainable food systems“ widmete sich am 31. Oktober 2024 der Frage wie eine Transformation des EU Lebensmittelsystems aussehen könnte.

Martin van Driel, Unit “Policy perspectives” im Directorate-General for Agriculture and Rural Development (DG AGRI), stellte in seinen einleitenden Worten klar, dass öffentliche Mittel alleine die Transformation des EU Lebensmittelsystems nicht bewältigen werden können, da sie bereits heute nur ein Zehntel des Gesamtumsatzes des Primärsektors darstellten. Herbert Dorfmann, Mitglied des EU-Parlaments unterstreicht, dass der Markt seinen Beitrag zu leisten habe, wenngleich der Lebensmittelkonsum leider von einer sehr hohen kognitiven Dissonanz betroffen sei. Zudem hätten die Covid-19 Krise sowie der russische Angriffskrieg auf die Ukraine gezeigt, dass Ernährungssicherheit auch in Europa nicht als selbstverständlich anzusehen sei. Faustine Bas-Defossez, Europäisches Umweltbüro, kritisierte die Ammoniakemissionen der Landwirtschaft, den Überkonsum tierischer Lebensmittel, die zu starre Technologiefixiertheit (precision farming) und betonte die hohe Bedeutung des Abschlussberichts des Strategischen Dialogs zur Zukunft der EU-Landwirtschaft. Marion Picot, CEJA, skizzierte die aktuellen Herausforderungen der europäischen Junglandwirtinnen und Junglandwirte, insbesondere den Klimawandel, die Volatilität der agrarischen Märkte, die mentale Gesundheit sowie den Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten und Land. Chris Adamo, Danone, erläuterte, dass die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Landwirtinnen und Landwirten für Danone laufend an Bedeutung gewinne und derzeit versucht werde, Public-Private-Partnerships im Themengebiet „Regenerative Landwirtschaft“ aufzubauen.

In der Diskussion betont Faustine Bas-Defossez, dass Rahmenbedingungen geschaffen werden müssten, damit die nachhaltigste Konsumentscheidung auch die einfachste sei; derzeit werde zu viel Zucker, zu viel Salz, zu viel Hochverarbeitetes gegessen. Aus Sicht der Europäischen Kommission (EK) würde ein solcher Schritt die Lebensmittelpreise kurzfristig erhöhen, langfristig hätten höhere Nachhaltigkeitsstandards jedoch das Potenzial, sie geringer zu halten, so Martin van Driel. Bereits jetzt schon wieder über neue Maßnahmen und Umstrukturierung der Fonds-Struktur zu sprechen, sei für Dorfmann und Picot zu voreilig, der GAP Strategieplan habe insbesondere mit den Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen sowie der Kooperations-Maßnahme Elemente, welche in manchen Mitgliedstaaten noch unterdurchschnittlich genutzt würden. Bas-Defossez kritisierte die zu geringe Ausrichtung der Direktzahlungen auf Umwelt- und Naturschutz und forderte, dass die Landwirtschaft bei bestehenden GAP-Mitteln mehr leisten solle. Die anderen Diskutantinnen und Diskutanten hielten dagegen, dass die ökonomische Überlebensfähigkeit der Landwirtinnen und Landwirte nicht außer Acht gelassen werden dürfe, da diese bisher Einkünfte deutlich unter dem Durchschnitt der EU Wirtschaft erzielten. Es dürfe nicht passieren, dass überhastete Vorgaben dazu führen, dass die Lebensmittelproduktion aus der EU gedrängt werde und wir auf Importe angewiesen sein werden. Auch die kognitive Dissonanz der Konsumenten wurde abermals als zu berücksichtigende Größe angesprochen. In die Umsetzung des Abschlussberichts des Strategischen Dialogs zur Zukunft der Landwirtschaft in der EU setzten alle Diskutantinnen und Diskutanten große Hoffnungen, dafür würden zusätzliche Mittel außerhalb der GAP benötigt, beispielsweise von der Europäischen Investitionsbank oder einem eigenen Nature Restoration Fonds, so Bas-Defossez abschließend.

Ausschreibungen für die Themen Boden und Wasser im Forschungsbereich

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Natürliche Ressourcen

1) Forschungsdateninfrastruktur für die Missionen SOIL und WATERS –
Einreichfrist am 2. April 2025

Mit der Förderung von Forschungsdateninfrastrukturen soll in Österreich die Basis für exzellente Forschung für Einrichtungen für Forschung und Wissensverbreitung sowie Unternehmen gestärkt und damit die österreichischen Forschungs- und Innovationsaktivitäten im Rahmen der EU Missionen SOIL and WATERS verbessert werden. Die dreijährigen Projekte werden mit max. 650.000 Euro gefördert.

 

2) FuE Forschungsinfrastrukturförderung – Einreichfrist am 2. April 2025

Mit der themenoffenen Ausschreibung zu FuE Forschungsinfrastruktur werden Vorhaben zur Anschaffung und zum Aufbau von F&E-Infrastruktur für Grundlagenforschung und für anwendungsorientierte Forschung gefördert. Für die dreijährigen Projekte stehen insgesamt 10,7 Millionen Euro zur Verfügung.

 

3) FFG Talente regional – Einreichfrist bis 31. Dezember 2024

Talente regional fördert Projekte, die es Kindern und Jugendlichen ermöglicht, sich über einen längeren Zeitraum mit Forschung, Technologie und Innovation (FTI) auseinanderzusetzen. Kinder und Jugendliche beschäftigen sich mit spannenden Themen, forschen, experimentieren und lernen Tätigkeiten und Berufsbilder in FTI kennen. Bodenthemen sind immer gewünscht und erfreuen sich besonderer Beliebtheit bei den Kindern, wie man im Talente regional Projekt HuLK – Humus, Landwirtschaft und Klima sieht.

 

4) ÖAW Call – Earth System Sciences – Einreichfrist am 15. Februar 2025

Die fünfte Ausschreibung des ESS Programms unterstützt unter dem Titel „Changing Alps – Multiple conflicts between production, protection and restoration“ Forschungsprojekte zum Thema nachhaltiger Schutz und Wiederherstellung natürlicher Strukturen und Prozesse in den Alpen. Die dreijährigen Projekte werden mit bis zu 500.000 Euro gefördert. Das Thema Boden ist explizit in den Ausschreibungsunterlagen genannt.

 

Thematic Group on Enhancing Biodiversity on Farmland for Improved Resilience

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Im Rahmen der „Thematischen Gruppe zur Erhöhung der Biodiversität in der Landwirtschaft zur Stärkung der Resilienz“ des EU GAP Netzwerks fanden zwei Sitzungen mit rund 40 Expertinnen und Experten aus verschiedenen Mitgliedstaaten statt. Die erste Sitzung fand am 16. September 2024 online statt und die zweite Sitzung am 13. November 2024 physisch in Brüssel.  Im Zentrum der Diskussion stand die Frage wie biodiversitätsförderliche Maßnahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) noch besser konzipiert und in weiterer Folge stärker angenommen werden können. Alle Expertinnen und Experten stimmten überein, dass eine angemessene Leistungsabgeltung für die Attraktivität solche Maßnahmen essenziell ist. Außerdem wurde mehrmals die Wichtigkeit einer umfassenden und gezielten landwirtschaftlichen Betriebsberatung unterstrichen und Österreich in diesem Belangen als Vorbild hervorgehoben. Zudem sollte das gesamte Maßnahmenangebot der GAP genutzt werden, so auch die Maßnahmen „Zusammenarbeit“ und „Nichtproduktive Investitionen“. In Bezug auf die Laufzeit von biodiversitätsförderlichen Maßnahmen war die Expert:innen-Einschätzung bereits etwas heterogener. Während aus Biodiversitätssicht mehrjährige Maßnahmen zu bevorzugen sind, würden Landwirtinnen und Landwirte eher zu einjährigen Maßnahmen tendieren. Eine Maßnahme mit zunehmender Abgeltung bei mehrjähriger Teilnahme könnte hier einen Lösungsansatz darstellen.

Was sich jedoch klar herauskristallisiert hat, ist der zunehmende Fokus der Diskussion auf ergebnisorientierte und kollektive Ansätze. Seitens Europäische Kommission und Umwelt-NGOs wurden diese Ansätze als besonders zukunftsträchtige Bausteine für biodiversitätsfördernde Maßnahmen in der GAP nach 2027 hervorgehoben. Aus Sicht der agrarischen Interessenvertreterinnen und Interessensvertreter sind diese Ansätze jedoch mit Bedacht zu wählen. So ist das Risiko für Landwirtinnen und Landwirte bei ergebnisorientierten Ansätzen deutlich höher als bei den derzeitigen auflagenorientierten Ansätzen. Bei kollektiven Ansätzen, wie sie derzeit in der EU nur in den Niederlanden angeboten werden, ist zudem mit einem deutlich höheren administrativen und koordinativen Aufwand zu rechnen.

Nachbericht: Klimaschutz und Lebensraum: Torf- und Feuchtgebiete im Fokus

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Feuchtflächen und Moore sind wertvolle Ökosysteme mit enormer Bedeutung für den Klimaschutz und die Artenvielfalt. In der Veranstaltung „Klimaschutz und Lebensraum: Torf- und Feuchtgebiete im Fokus“ am 14. November 2024 beschäftigte sich das Netzwerk Zukunftsraum Land daher mit der Bedeutung und dem Schutz von Mooren und Feuchtgebieten in Österreich, sowie mit den Herausforderungen der Renaturierung und nachhaltigen landwirtschaftlichen Nutzung.

Bedeutung von Torf- und Feuchtgebieten

Feuchtgebiete wie etwa Moore speichern große Mengen an Wasser und Kohlenstoff und dienen gerade in Zeiten des Klimawandels als wertvolle Wasserspeicher, Kohlenstoffsenken aber auch Hotspots der Artenvielfalt. Der Erhaltungszustand vieler Moore in Österreich ist kritisch, da sie durch Entwässerung oder zu intensive Beweidung sowie Klimaveränderungen, welche die Auswirkungen dieser Eingriffe noch verstärken, stark beeinträchtigt wurden. Österreich arbeitet daher im Rahmen verschiedener Strategien und Projekte am Schutz und der Wiederherstellung dieser Gebiete.

Moorstrategie 2030+ und Schutzprojekte

Die „Moorstrategie Österreich 2030+“ etwa umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen zur Förderung des Moorschutzes und zur Unterstützung der Renaturierung. Ziel ist es, den wissenschaftlichen Diskurs zu intensivieren, die Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft und Politik zu fördern und den Moorschutz als Priorität in der Verwaltung zu verankern.

Ein zentrales Projekt zur Umsetzung der Moorstrategie ist „LIFE AMooRe“, das unter anderem darauf abzielt, Moore in Österreich durch verschiedene Maßnahmen wie Wiedervernässung, angepasstes Weidemanagement und Entbuschung zu schützen und zu revitalisieren. Besonders betont wurde die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Fachbereichen und den Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern, mit welchen Lösungen für den Moorschutz auf landwirtschaftlich genutzten Flächen entwickelt werden. Dies kann durch Entschädigungen im Rahmen des ÖPUL oder über Landesfonds unterstützt werden. Darüber hinaus werden auf EU-Ebene auch Kohlenstoffzertifizierungen diskutiert, um die wirtschaftlichen Anreize für den Moorschutz zu erhöhen.

Praktische Herausforderungen

Die Veranstaltung betonte, dass die Wiedervernässung und der Moorschutz mit erheblichen Herausforderungen verbunden sind, insbesondere hinsichtlich der wirtschaftlichen Rentabilität. Die Wiederherstellung von Mooren geht oft mit hohen Kosten und einem großen Arbeitsaufwand einher, insbesondere wenn es um stark verbuschte oder schon länger entwässerte Flächen geht. Viele Moore benötigen intensive Renaturierungsmaßnahmen wie die Anlage von Spundwänden und die Entfernung von Vegetation, um den Wasserhaushalt zu stabilisieren. Projekte wie etwa die Wiederherstellung des Hochmoor Schrems setzen auf Wiedervernässung und Bodenaufbereitung, um natürliche Lebensräume wiederherzustellen. Die Renaturierung ist oft aufwendig und erfordert spezielle Geräte, finanzielle Unterstützung und die Zusammenarbeit von Umwelt- und Landwirtschaftsbehörden.

Im Gegensatz zu Österreich gibt es in Deutschland bereits Versuche, Paludikultur, eine Bewirtschaftung von Feuchtböden, die das Wasser in den Mooren hält und gleichzeitig eine Nutzung ermöglicht, umzusetzen. Technische Herausforderungen sowie das Fehlen angepasster Märkte und Produktionswege sind aber noch zu überwindende Hürden.

Fazit

Die Veranstaltung verdeutlichte, dass der Schutz und die nachhaltige Nutzung von Mooren wichtig für den Arten- und Klimaschutz sowie für die Klimawandelanpassung sind. Es bedarf eines breiten gesellschaftlichen Dialogs, um Lösungen zu finden, die sowohl den ökologischen Erhalt von Mooren als auch die landwirtschaftliche Nutzung ermöglichen. Zudem muss der Schutz von Feuchtgebieten stärker in die landwirtschaftliche Praxis integriert werden, um langfristig eine klimaresiliente und nachhaltige Landwirtschaft zu gewährleisten. Das Finden finanzieller Lösungen für Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer ist hierbei essenziell. Weiterführende Maßnahmen sollten durch den GAP-Strategieplan und das EU-Restoration Law unterstützt werden, um Moorflächen als wertvolle Ökosysteme langfristig zu bewahren und zu entwickeln.