Nachbericht: Bodengesundheit – Die Bedeutung von Bodenlebewesen und Mikronährstoffen

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Das Online-Seminar „Bodengesundheit – die Bedeutung von Bodenlebewesen und Mikronährstoffen“ am 3. April 2025 behandelte die wesentliche Rolle von Bodenorganismen und Mikronährstoffen für gesunde Böden und nachhaltige Landwirtschaft. Die Referentin Pia Euteneuer von der Universität für Bodenkultur führte die Rolle von Regenwürmern im Ackerbau aus. Diese spielen eine wichtige Rolle, indem sie den Boden lockern, Humus bilden und Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor im Boden verfügbar machen. Besonders die Tiefgräber unter den Regenwürmern tragen zur Verbesserung der Wasserhaltekapazität und zur Vermeidung von Erosion bei, indem sie ihre Gänge bei Starkregen große Mengen Wasser aufnehmen können. Sie wies darauf hin, dass die Bodenbearbeitungstiefe einen Einfluss darauf hat, wie viele Regenwürmer im Boden überleben und dass weniger intensive Bearbeitung vorteilhaft ist. Auf diesen Umstand wies auch Stephan Junge von der IG gesunder Boden beziehungsweise Universität Kassel hin, der zudem betonte, dass ein „lebendiger Boden“ durch eine Vielzahl von Organismen charakterisiert wird, die die Bodenstruktur stabilisieren und Nährstoffe freisetzen. Auch wies er auf einfache Methoden hin, mit denen das Bodenleben untersucht werden kann.

Saatgutbeimpfung und Maschineneinsatz

Alfred Grand, Betreiber der Grand Farm, berichtete über seine Versuche mit Saatgutbeimpfung, bei denen er den Wurmkot von Regenwürmern nutzt, um das Mikrobiom zu fördern. Diese Methode beschleunigt die Keimung und verbessert die Unkrautregulierung im Vergleich zu anderen Düngemethoden. Er zeigte, dass Regenwurmhumus die Pflanzenentwicklung begünstigte, indem er das Bodenmikrobiom unterstützte. Hubert Stark von der Humusbewegung hob hervor, dass die Verwendung von Zwischenfrüchten eine einfache Methode ist, um den Boden zu beleben. Diese Pflanzen fördern das Wachstum von Mikroben an den Pflanzenwurzeln und tragen so zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit bei. Christian Rechberger, Francisco Josephinum – BLT Wieselburg, führte in Folge Details zu schonender Bodenbearbeitung aus und stellte eine Reihe von Maschinen und Methoden vor, die diesen Ansprüchen gerecht werden.

Mikronährstoffe und Pflanzengesundheit

Im Vortrag von Eva Oburger, von der Universität für Bodenkultur, wurde die Rolle von Mikronährstoffen wie Eisen, Zink und Kupfer, die für das Pflanzenwachstum erläutert. Diese seien unerlässlich und begünstigen nicht nur eine gezielte Mikronährstoffversorgung und das Pflanzenwachstum, sondern verbessert auch den Nährstoffgehalt in den Pflanzen. Bei Mikronährstoffmangel der Böden sei die richtige Sortenauswahl besonders wichtig. Hier bieten sich insbesondere regionale Sorten an, da diese die für die Gesundheit der Menschen notwendigen Mikronährstoffe besser zur Verfügung stellen könnten.

Das Seminar verband wissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischen Empfehlungen und zeigte, wie Landwirte durch die gezielte Förderung der Bodenlebewesen, den Einsatz von Düngung und die bewusste Nutzung von Maschinen die Bodenfruchtbarkeit steigern und gleichzeitig die Qualität der Ernteprodukte verbessern können.

Großaufnahme eines Kartoffelspross , der aus der Erde kommt.
© Melanie Salzl