Nachbericht: Ideas Lab zur Stärkung der biologischen Landwirtschaft in Österreich
Am 28. November 2024 trafen sich 21 Teilnehmende aus der Praxis, Beratung, Forschung und weiteren Stakeholdergruppen im accent Makerspace Tulln zum „Ideas Lab zur Stärkung der biologischen Landwirtschaft in Österreich“, einem Workshop, um gemeinsam neue Projektideen für die Stärkung der biologischen Landwirtschaft in Österreich zu entwickeln.
Die biologische Landwirtschaft wurde dabei nicht nur auf die Urproduktion reduziert, sondern entlang der Wertschöpfungskette weitergedacht, beispielsweise im Hinblick auf die Vermarktung. Durch den bunten Mix an Teilnehmenden entstanden über Branchen- und Sektorgrenzen hinweg neue Verbindungen und Kontakte.
Die Grundlage für das Ideas Lab bildete das Bio-Aktionsprogramm 2023+, in dem das Ziel festgelegt ist, den Anteil der biologisch bewirtschafteten landwirtschaftlich genutzten Fläche in Österreich bis 2027 auf 30 Prozent zu erhöhen und bis 2030 unter Berücksichtigung der Nachfrageentwicklung in Richtung 35 Prozent zu steigern. Um dies zu erreichen, gilt es, die biologische Landwirtschaft bestmöglich zu stärken und vielfältige Herausforderungen zu bewältigen – etwa in den Bereichen Produktion, Verarbeitung, (internationale) Märkte und Wissenstransfer.
Vor der Veranstaltung wurden eine Umfrage sowie eine Anmeldemöglichkeit zum Workshop ausgesandt und die Rückmeldungen zeigten, dass das Interesse für biologische Landwirtschaft groß ist: Über 60 Personen haben die Umfrage ausgefüllt und sich etwa 50 Personen für eine Teilnahme beim Ideas Lab beworben.
Aus den Antworten der Umfrage zeigte sich, dass die Befragten insbesondere innerhalb der Vermarktung (32 Prozent) und Primärproduktion des pflanzlichen und tierischen Sektors (jeweils 23 Prozent und 22 Prozent) die größten Bedarfe für neue Lösungen sehen. Zudem konnten aus der Vielzahl der schriftlichen Rückmeldungen fünf Kernfragen identifiziert werden, welche die Basis für die Arbeit im Workshop bildeten.
Am Veranstaltungstag wurden die Teilnehmenden mit einem inhaltlichen Beitrag zur Bedeutung von Bio und Fördermöglichkeiten von Seite des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, begrüßt – vertreten durch Maria Ladinig, Julian Gschnell und Alfred Lehner. In Folge wurden, die in der Umfrage identifizierten, Kernfragen präsentiert und in drei Kleingruppensessions bearbeitet. Dabei entstanden diverse mögliche Projektideen von einer verbesserten Vermittlung der Vorteile von biologischer Landwirtschaft über neue Kooperationsmöglichkeiten zwischen Landwirtinnen und Landwirten sowie der weiteren Wertschöpfungskette. Zudem wurde die Gelegenheit zum Austausch und Vernetzen rege genutzt.
Österreich verfolgt weiterhin das Ziel, den Anteil der biologisch bewirtschafteten Fläche bis 2030 zu steigern. Dieses Vorhaben erfordert eine kreative und innovative Zusammenarbeit aller Akteure. Es ist beeindruckend, wie viel Engagement und Energie in diesen Bereich investiert wird, was nicht selbstverständlich ist. Im Rahmen des Ideas Lab wurden aktuelle Herausforderungen identifiziert und im intensiven Austausch gemeinsam an innovativen Lösungsansätzen und Projektideen gearbeitet. Diese Zusammenarbeit trägt dazu bei, dem gesetzten Ziel Schritt für Schritt näher zu kommen.