Klimaschutz und Lebensraum: Torf- und Feuchtgebiete im Fokus
Torf- und Feuchtgebiete spielen im Ökosystem eine entscheidende Rolle. Sie speichern große Mengen an Kohlenstoff, regulieren den Wasserhaushalt und bieten Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Der Schutz von Torf- und Feuchtgebieten, hat daher eine große Bedeutung für Biodiversität und Klimaschutz.
Thematisch wurden im Rahmen der Veranstaltung zwei Feuchtlebensräume in den Fokus gestellt: Beeinträchtigte Hochmoore und andererseits entwässerte Niedermoore.
Hochmoore verfügen über ein hohes Potential zum Erhalt der Biodiversität und als Kohlenstoffspeicher. Entwässerte Hochmoore können durch Überstauung wiederhergestellt werden. Die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt der Hochmoore kann sich dadurch erholen, die Kohlenstoffspeicherfähigkeit benötigt für eine Regeneration allerdings mehr Zeit. Kurzfristig sind renaturierte Hochmoore nicht dazu in der Lage, CO2 zu binden, da der Torfbildungsprozess und damit die CO2-Speicherung erst nach 10 bis 20 Jahren einsetzt.
Entwässerte Niedermoore werden oft als Acker oder Grünland genutzt und bieten oftmals kaum noch Lebensraum für gefährdete Arten. Sie sind jedoch insofern relevant, als dass sie durch die laufende Bodenbearbeitung und Bewirtschaftung noch Jahrzehnte nach der Entwässerung kontinuierlich CO2-freisetzen und dadurch zum Treibauseffekt beitragen. Durch einen Einstau der Flächen auf etwa 15 cm unter der Geländeoberkante wird der Prozess der CO2-Ausgasung schlagartig gestoppt, was einen wichtigen Beitrag zur Verringerung des Treibhauseffektes darstellt. Naturschutzfachlich haben solche Flächen aber deutlich weniger Potential als Hochmoore, Nutzungsoptionen werden eingeschränkt auf Sonderkulturen wie zum Beispiel Paludikulturen.
Das Seminar bot Informationen zum Zustand und dem Erhalt von Torf- und Feuchtgebieten in Österreich und thematisiert praxisnahe Ansätze zum Erhalt und zur nachhaltigen landwirtschaftlichen Nutzung dieser Ökosysteme.