Zwischen Wandlungsfähigkeit und Resistenz – Nachbericht zur LEADER-Jahrestagung 2024

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Die LEADER Jahrestagung 2024 mit Schwerpunkt auf „Resiliente Regionen“ versammelte über 120 Teilnehmende in Freistadt.

Alistair Adam Hernandez (VISTRA Institut Vechta) liefert mit seiner Keynote einen ersten Einstieg in das Resilienzkonzept. Resiliente Regionen sind ihm zufolge sowohl wandlungsfähig als auch widerstandsfähig und können diesen Zustand durch Maßnahmen und Prozesse fördern, die er anschaulich illustriert.

Sabine Hafner (KlimaKom) konstatiert, dass LEADER-Regionen die Art von Projekten und Prozessen dem Umgang mit multiplen Krisen anpassen müssen. Sie sieht fünf Kriterien für resilienz-orientierte Regionalentwicklung, nämlich einen thematischen Fokus zu setzen (CO2 Reduktion, Ressourcenschutz), gerechte Chancen zur Teilhabe auch kulturelle und Bildungsangebote zu ermöglichen, Wertschöpfung und besonders Ernährung wieder stärker in die Region zu holen sowie ein faires Miteinander mit Vertrauen als Basis zu realisieren.

Vertrauensvolle Kooperation als Leitmotiv sowie das Arbeiten an CO2-Reduktion und Klimaschutz greift auch Simon Klambauer (KEM Plattform Österreich) auf. Er zeigt im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern aus KEM-, Klar- und LEADER-Regionen das Potenzial einer abgestimmten und kooperativen Vorgehensweise auf und macht deutlich, warum die Klärung der Rollen und Zuständigkeiten eine wichtige Voraussetzung für die Zusammenarbeit darstellt.

Regionale Wertschöpfung ist zentrales Thema in der LEADER Region Eferdinger Land. LAG-Managerin Susanne Kreinecker beschreibt in ihrem Streifzug durch drei Perioden LEADER, dass Wertschöpfungsketten im Lebensmittelbereich viele Schnittstellen brauchen, beispielsweise, indem in der Zusammenarbeit mit Schulen der Wert der Lebensmittel und Kenntnis zu den Produkten vermittelt wird.

Mit dem Ziel, durch Daten neue Gesprächsräume zu schaffen, initiierte das BML das RESY-Dashboard. Verena Matlschweiger (BML) präsentiert den Werdegang dieses neuen Instruments und erklärt, wie damit Problemstellungen besser kommuniziert und diskutiert werden können, um im Folge Zusammenhänge zu erkennen und sektorübergreifende Lösungen zu entwickeln.
Christian Rosenwirth (BML) ergänzt, dass das BML in den nächsten Jahren die Evidenz zu attraktiven Lebensbedingungen und Chancengleichheit der Regionen verbessern will. Diese Grundlagen sollen dann auch für die Erstellung der Lokalen Entwicklungsstrategien 2028+ verfügbar sein.

Christina Gassner (LAG Elsbeere-Wienerwald) widmet ihren Beitrag der Teilhabe junger Menschen. Eine groß angelegte regionale Befragung zeigte, dass junge Menschen eher planen aus der Region wegzuziehen, wenn sie jetzt bereits die Freizeit wo anders verbringen. Das motiviert die Regionalentwicklung, sich mit dem regionalen Freizeitangebot und -verhalten zu beschäftigen.

Der Nachmittag ist ganz dem Erfahrungsaustausch gewidmet. „100 Minuten Peer-To-Peer“ ermöglicht den Teilnehmenden, in parallelen Gruppen zu Digitalisierung, Verstetigung von Wirkungen, Storytelling und Geschlechtergleichstellung zu diskutieren und sich gegenseitig zu inspirieren.